„Die Zukunft der Mobilität liegt in der digitalen Transformation, die uns ermöglicht, umweltfreundlich und ressourcenschonend Lösungen für nachhaltige Verkehrssysteme zu entwickeln“, sagt Verkehrssenator Anjes Tjarks. Zwischen den Stationen Berliner Tor und Bergedorf sind bereits vier digitale S-Bahnen unterwegs. Bis 2030 sollen diese zudem hochautomatisch fahren, so Tjarks. Durch die Ausweitung der digitalen ÖPNV-Technik soll außerdem weniger Energie benötigt werden: „Gemessen am aktuellen Energiebedarf der S‑Bahn Hamburg würden wir allein in der Hansestadt den Energiebedarf von 10.000 Haushalten im Jahr einsparen“, erklärt Kristian Weiland, DB-Leiter Entwicklung Digitale Schiene Deutschland. Die in Hamburg entwickelte Technik soll dann später auch bundesweit zum Einsatz kommen, so Weiland.
Hamburg ist bundesweite Modellregion für die Mobilität von Morgen. Nun will die Stadt gemeinsam mit der Deutschen Bahn (DB) und Siemens Mobility die Digitale S-Bahn Hamburg 2.0 ins Rollen bringen. Dafür sollen bis 2030 die S-Bahnen im Citybereich digitalisiert und automatisiert werden. Zur Umsetzung des Vorhabens haben die Partner:innen am Dienstag (18. Juli) eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet und eine gemeinsame Investition in Höhe von insgesamt 35 Millionen Euro bekannt gegeben. Durch das neue intelligente Verkehrsleitsystem soll der Stromverbrauch der Züge laut einer Mitteilung um bis zu 30 Prozent reduziert werden können. Die ersten neuen digitalen S-Bahnen sollen bereits zum ÖPNV-Weltkongress UITP 2025 in Hamburg fahren.
Digitale und nachhaltige Mobilitätswende in Hamburg
So soll die digitale S-Bahn 2.0 Energie einsparen
Bereits 2021 hatten die Partner:innen den ersten hochautomatisierten Zug der digitalen S-Bahn in Hamburg auf die Schiene gebracht. Nun wurden 64 neue S-Bahnen mit digitaler Ausrüstung bestellt. Darüber hinaus soll der Citybereich der S-Bahn in Hamburg bis 2030 mit digitaler Technik ausgestattet werden. Das intelligente Leitsystem für den öffentlichen Nahverkehr soll im Kern durch zwei Maßnahmen den Energiebedarf senken können. Einerseits kann die Technik in Zukunft die exakte Position der Bahnen bestimmen, wodurch Rollphasen besser ausgenutzt und Halte auf freier Strecke verhindert werden sollen. Andererseits soll vermieden werden, dass mehrere Züge auf einer Strecke gleichzeitig anfahren, da so Lastspitzen beim Stromverbrauch gesenkt werden können. Außerdem soll eine Studie Potenziale zur Energierückspeisung in das Stromnetz untersuchen.
nj/sb