„Mit diesem Geld realisieren wir mit unseren Partnern zwei jeweils sechsmonatige Programme: Das AI Ideation Program zur Entwicklung von KI-Prototypen, sowie das AI Accelerator Program, welches Startups zur Marktreife führt“, erklärt Alois Krtil, Mitgründer und Geschäftsführer des Artificial Intelligence Center Hamburg (ARIC), einem der Hauptpartner des AI.Startup.Hubs. Während das AI Ideation Program junge Teams vor der Gründung bei der Erstellung von Prototypen unterstützt, zielt das AI Accelerator Program auf bereits gegründete AI Startups ab. Die Teams werden mit verschiedenen Modulen wie Incubation & Acceleration, Go-to-Market Strategy oder International Scale Up unterstützt. „Wir unterstützen die Gründer:innen-Teams mit Know-how aus unserem Netzwerk. Und wenn es Fragen darüber hinausgibt, beispielsweise in Feldern wie Online Marketing oder Deep Tech, holen wir externe Profis dazu“, so Krtil.
AI.Startup.Hub – mit künstlicher Intelligenz die Wirtschaft gestalten
Es geht um die vollautomatische Überwachung von Maschinen (AI-omatic Solutions) oder ganzer Produktionslinien (Panda), um eine leicht handhabbare Datenanalyse von Kundenstimmen (Cauliflower) oder gar um die Sichtbarmachung von Klimarisiken (Repath). Im ersten Programmdurchlauf des AI.Startup.Hubs zeigen insgesamt acht norddeutsche Startups, wie Wirtschaft und Industrie vom Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) profitieren. Immerhin hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) KI als wissenschaftlichen und technologischen Megatrend identifiziert – und daher vier Modellregionen ausgerufen, um die Entwicklung der Schlüsseltechnologie und Gründungen im KI-Umfeld weiter voranzutreiben. In Norddeutschland wird so der AI.Startup.Hub als Verbundprojekt von insgesamt sechs Akteur:innen aus Wissenschaft und Wirtschaft mit 3,8 Millionen Euro gefördert, dazu kommen weitere Mittel für die Förderung von KI-Prototypen für gründungsinteressierte Teams.
AI.Startup.Hub mit zwei Programmen
Unterstützung von der Idee bis zur Skalierung
Das AI Ideation Programm ist im Oktober 2022 mit einem ersten Winter Batch (ein Batch bezeichnet die teilnehmenden Startups eines Programmdurchlaufs) gestartet. Das AI Accelerator Program hat bereits im Mai begonnen, und sich ausgesprochen gut entwickelt, findet Krtil. Besonders gefragt seien Workshops zum Product Market Fit gewesen: „Dabei geht es um Fragen zum Businessplan, der Identifizierung des Kerngeschäfts, dem Teamaufbau oder zu branchenspezifischem Marketing. Und wir haben viel über die Skalierung gesprochen: Wie entwickle ich ein KI-Geschäftsmodell und bringe es zum Abheben – im Inland sowie international?“ So werden Gründer:innen auf jedem Schritt der Entwicklung, von der Idee bis zur Skalierung von KI, unterstützt, erklärt der KI-Experte. Die verschiedenen Workshops und Module finden je nach Inhalt etwa an der TU Hamburg, im Docklands bei ARIC oder am Neuen Jungfernstieg bei AI.Hamburg statt, sowie in verschiedenen Coworking-Spaces.
Vielfältige Ansätze zur Nutzung von KI
Mit dem in den Programmen erworbenen Rüstzeug analysiert etwa das Startup Cauliflower Kundenstimmen aus Social-Media-Kanälen, Reviews und Kundenfeedback.
Panda, eine Ausgründung der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU), bietet eine homogene, KI-fähige Infrastruktur aus Maschinen- und Sensordaten zur Überwachung von Produktionsprozessen, während AI-omatic Solutions eine Software-Lösung entwickelt hat, die mittels einer Kombination aus statistischen Verfahren und neuronalen Netzen, drohende Maschinenausfälle im Voraus erkennt und so Wartungsarbeiten optimieren kann.
AI.Startup.Hub: KI-Startups können Wirtschaft und Gesellschaft bewegen
Und auch die anderen Startups des Batches haben spannende Geschäftsmodelle entwickelt, betont Krtil: „Verlingo nutzt KI bei Bewerbungs- & HR-Prozessen und arbeitet dabei nach den geltenden, strengen Datenschutzrichtlinien. Dealcode optimiert auf Basis von Customer-Relationship-Management-Systemen (CRM) den Vertriebsprozess, während Adtriba ein KI-basiertes Tool zur Messung und Aussteuerung von Marketingaktivitäten anbietet.“ Das Climate-Tech-Startup Repath wiederum identifiziert Klimarisiken in den Lieferketten ihrer Kunden und Katulu ermöglicht mithilfe eines kollaborativen Daten-Ökosystems die Nutzung von KI auch ohne Datentausch. Entsprechend zufrieden ist Krtil mit dem Start des neuen Unterstützungsprogramms: „Schon der erste Batch zeigt, was KI-Startups in der Wirtschaft und Gesellschaft alles bewegen können.“
ys/sb/kk
Weitere Teile unserer Serie „Hamburgs Ideenbeschleuniger“
Teil 1: Media Lift: So gestalten Startups den Medienstandort Hamburg
Teil 2: ZAL Innovation Accelerator: Schub für gute Ideen
Teil 3: Foodlab-Accelerator: Erfolgsrezept für neue Geschäftsmodelle
Teil 4: Digital Hub Logistics bringt Startups und Unternehmen zusammen
Teil 5: NCA: Win-win-Situation für Startups und etablierte Unternehmen
Quellen und weitere Informationen
AI.Startup.Hub
Der AI.Startup.Hub wird aus dem Exist-Programm des BMWK gefördert und ist ein Zusammenschluss von sechs Akteur:innen aus Wissenschaft und Wirtschaft: Die Hamburg Innovation GmbH verbindet als Wissens- und Technologietransfer-Gesellschaft der staatlichen Hamburger Hochschulen Wissenschaft mit Wirtschaft und Politik, während die private Non-Profit-Organisation ARIC als Bindeglied zwischen anwendungsorientierter Forschung und praxisbezogener Anwendung das Zukunftsthema KI in der Metropolregion voranbringen will. AI for Hamburg GmbH fördert als weiterer Partner den breiten Einsatz von KI und des maschinellen Lernens in Unternehmen in der Metropolregion Hamburg und das Exponential Innovation Institute (EXII) fokussiert sich auf das Thema „exponentielles Wachstum“ im Unternehmertum. Dazu kommt die Initiative „Machine Learning in Engineering“ der Technischen Universität Hamburg (TUHH) sowie die auf die internationale Skalierung von Startups spezialisierte German Entrepreneurship GmbH.