Fintechs

Die Fintech Ladies: Drei Ziele im Fokus

7. November 2017
Die FemFinTech Community vernetzt Frauen, die sich der Digitalisierung im Finanzbereich widmen. Fintech Ladies im Interview mit den Hamburg News

07. November 2017 | Fintech 

In dieser Woche findet in Hamburg die Fintech Week statt. „Eine Woche. Eine Stadt. Das Beste zur Zukunft der Finanzen“ – unter diesem Motto wird die etablierte Finanzwelt auf innovative Finanztechnologie-Unternehmen treffen, die das Banken- und Versicherungswesen mithilfe von digitalen Lösungen revolutionieren wollen. Seit einigen Jahren etablieren sich immer mehr Frauen in der Fintech-Szene. 

Die Community Fintech Ladies bietet die Möglichkeit, sich zu vernetzen, auszutauschen und die eigene Sichtbarkeit zu erhöhen. Nun findet im Rahmen des Branchenfestivals das erste bundesweite Treffen der Fintech Ladies statt. Die Hamburg News sprachen vorab mit der Gründerin Christine Kiefer und Anna Friedrich, die die Hamburger Community organisiert.

Hamburg News: An wen richten sich die Fintech Ladies?

Kiefer: Die Fintech Ladies haben sich mit ihrem Engagement für die Vernetzung, Karriereförderung und Sichtbarkeit weiblicher Fach- und Führungskräfte in der Fintech-Szene einen Namen gemacht. Stadt für Stadt hat das im Mai 2016 von mir gegründete Netzwerk die Fintech-Metropolen in Deutschland für sich eingenommen. Wir veranstalten regionale Netzwerktreffen, um Frauen aus Fintechs, Banken, Versicherungen und anderen Institutionen, die sich mit der Digitalisierung im Finanzbereich beschäftigen, zusammenzubringen.

Hamburg News: Was will das Netzwerk erreichen?

Friedrich: Wir haben uns drei Ziele gesetzt: Vernetzung, Sichtbarkeit und fachlicher Austausch. Zum einen möchten wir die Frauen in der Branche vernetzen. Kooperationen sind im Fintech Bereich der Schlüssel zum Erfolg, sowohl zwischen Banken und Fintechs als auch von Fintechs untereinander! Zum anderen haben wir festgestellt, dass Frauen in Jurys, Panels und auf den Bühnen von Fintech-Events noch rar sind. Dies wollen wir ändern und Möglichkeiten schaffen, damit sich Frauen aus der Fintech-Branche mit ihrem Unternehmen präsentieren können. Außerdem ist es wichtig, dass wir bei unseren Treffen über Karrierethemen sprechen, fachlich in die Tiefe gehen und enge Kontakte knüpfen. Smalltalk ist bei uns fehl am Platz.

Hamburg News: Wo sind die Fintech Ladies aktiv?

Kiefer: Unsere Community umfasst derzeit etwa 300 Frauen und ist im deutschsprachigen Raum in 6 Städten vertreten. In Hamburg, Berlin und München finden bereits regelmäßig Treffen statt, die Gruppe in Frankfurt ist frisch gegründet und in Wien und Zürich finden bald die ersten Veranstaltungen statt. 

Hamburg News: Wodurch lebt das Netzwerk?

Friedrich & Kiefer: Ganz klar vom Engagement der Teilnehmer. Wir sagen immer, “es ist ein Netzwerk von euch für euch.” Wir diskutieren bei unseren Treffen, an welchen Themen wir für die nächsten Male Interesse haben und welche Inhalte und Formate wir uns wünschen. Dabei nehmen wir vom Team diese Wünsche auf und gestalten die zukünftigen Veranstaltungen entsprechend.

Hamburg News: Wie sehen die regionalen Treffen aus?

Friedrich: Unsere Treffen finden mindestens einmal pro Quartal statt, in manchen Städten auch häufiger. Zum fachlichen Austausch und der intensiven Vernetzung folgen die Abende einem bestimmten Format, bei dem sich alle Frauen untereinander kennenlernen. In der Regel treffen wir uns bei einem Unternehmen, das einen Fachvortrag hält und sich präsentiert. Anschließend gibt es eine Diskussion – Welchen Hürden gab es im Laufe der Zeit? Und wie wurden sie bewältigt? Wir befassen uns sehr intensiv mit dem Geschäftsmodell des Unternehmens und tauschen Erfahrungen aus.

Hamburg News: Die Fintech Ladies sind während der Fintech Week mit zwei Veranstaltungen vertreten. Worum wird es gehen?

Kiefer: Bei den “Fintech Stories” erzählen vier Frauen von ihrem Werdegang und ihrer Tätigkeit – dabei stellen wir ganz unterschiedliche Profile und Tätigkeitsfelder vor, von PR und Marketing über Produkt bis hin zu Künstlicher Intelligenz. Diese Veranstaltung ist übrigens nicht nur für Frauen gedacht. Das „Fintech Ladies Dinner“ findet einmal jährlich statt und versammelt Gründerinnen, Geschäftsführerinnen und Entscheiderinnen aus der Fintech-Branche.

Hamburg News: Wie kann man bei den Fintech Ladies mitwirken?

Friedrich: Zunächst sollte man unseren Newsletter abonnieren, da man so den besten Überblick über unsere Veranstaltungen bekommt. Danach einfach bei einem unserer Treffen vorbeischauen und die Fintech Ladies kennenlernen!

Hamburg News: Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Fintech Ladies?

Kiefer: Ich wünsche mir starke Kooperationspartner, mit denen wir auch zukünftig hochkarätige Veranstaltungen durchführen können! Zudem wären weitere Kooperationen mit Banken klasse, da wir uns bisher sehr auf Start-ups konzentriert haben. Darüber hinaus möchte ich gern noch mehr starke Frauen auf die Bühne holen und die Fintech Branche insgesamt weiblicher machen. Für 2018 planen wir die erste Konferenz.

Hamburg News: Vielen Dank für das interessante Gespräch!
sb/kk

Das Interview führte Sarah Bischoff

 

Quellen und weitere Informationen

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