„Für eine umfassende und auch zukunftsfähige Versorgung von Patient:innen ist der zeitnahe Austausch von Gesundheitsinformationen zwischen den an der Behandlung beteiligten Einrichtungen unerlässlich“, sagt Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer. In Hamburg konnten bereits Erfahrungen mit dem Netzwerk Health Harbour Hamburg (H³) gesammelt werden, durch das Krankenhäuser vernetzt und deren Kommunikation verbessert werden soll. „Das länderübergreifende telemedizinische Netzwerk schließt nun an dieser Entwicklung an. Das Einverständnis der Patient:innen vorausgesetzt, können die behandelnden Einrichtungen Gesundheitsdaten ohne Zeitverzug austauschen und einrichtungsübergreifende Behandlungen noch besser koordinieren“, so Schlotzhauer weiter.
Gemeinsam mit dem Bund stellen die Länder Hamburg und Niedersachsen etwa 10 Millionen Euro für ein telemedizinisches Netzwerk in der Gesundheitsversorgung zur Verfügung. Damit soll die länder- und einrichtungsübergreifende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen sowie die Digitalisierung von Krankenhäusern vorangetrieben werden. Insbesondere auf den erleichterten Austausch von Gesundheitsdaten zielt das Netzwerk ab. Langfristig soll durch das Projekt eine bessere Qualität der standortübergreifenden Versorgung der Patient:innen erreicht werden. Auf Hamburger Seite beteiligen sich das Albertinen Krankenhaus, das Asklepios Klinikum Harburg und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf an dem telemedizinischen Netzwerk. Bis Ende 2025 soll das Vorhaben umgesetzt werden.
Länderübergreifendes Netzwerk schließt an Hamburger Projekt an
Funktionen des telemedizinischen Netzwerks für das Gesundheitswesen
Im Fokus des Vorhabens steht eine einrichtungsübergreifende Kommunikationsplattform, mit der der digitale Austausch von Gesundheitsdaten, wie radiologische Bildbefunde, ermöglicht werden soll. Bislang erfolgt der Austausch von Behandlungsinformationen größtenteils analog. Mit der Anbindung unterschiedlicher Klinikumsträger in verschiedenen Ländern zählt das telemedizinische Netzwerk zu den ersten seiner Art in Deutschland. Um dabei die datenschutzrechtlichen Vorgaben zu erfüllen, soll ebenfalls ein digitales Einwilligungsmanagement für die Patient:innen eingerichtet werden. Darüber hinaus sollen ein Videokonferenzsystem für einrichtungsübergreifende Behandlungen sowie eine Anbindung an das Terminmanagementsystem in das Netzwerk integriert werden. Hamburg beteiligt sich mit drei Millionen Euro an der Finanzierung.
nj/sb