Für die Realisierung von sogenannten Qubits auf Basis von Ionenfallen vergebe das DLR Aufträge für insgesamt fünf Projekte, erklärt Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla, Vorstandsvorsitzende des DLR, die aktuelle Maßnahme der Quantencomputing-Initiative. Durch die Förderung dieser Technologie soll der Bau von prototypischen Quantencomputern in einem Zeitraum von vier Jahren vorangetrieben werden. Am DLR-Innovationszentrum in Hamburg sollen Unternehmen in verschiedenen Teilprojekten die Technologie weiterentwickeln. Auch die Technische Universität (TU) Hamburg ist an den Projekten beteiligt und verdeutlichte die Relevanz des Quatencomputings als eine „wichtige Schlüsseltechnologie der Zukunft“. Durch die gemeinsame Entwicklung soll das Hamburger Quantentechnologie-Ökosystem weiter gestärkt werden.
„Was für eine Woche für das Quantencomputing in Hamburg“, so brachte es Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank auf den Punkt. Schließlich ist die Elbmetropole auf dem Weg zum Quantentechnologie-Standort wieder einen Schritt weiter gekommen: Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) fördert die Entwicklung von Quantencomputern mit einem Gesamtvolumen von 208,5 Millionen Euro. Im Zuge dessen sollen im DLR-Innovationszentrum in Hamburg skalierbare Quantencomputer gebaut werden. Das erste Projekt der Partner:innen aus Wirtschaft und Wissenschaft soll Ende 2023 starten. Erst Ende Oktober 2022 hatte der Hamburger Senat ein Maßnahmenpaket zur Förderung des Quantencomputings in Millionenhöhe beschlossen.
DLR: Entwicklung von Qubits und Quantencomputern im Innovationszentrum
Quantentechnologie-Standort Hamburg: disruptives Veränderungspotenzial
„Hamburg ist ein führender Standort für Quantentechnologie in Europa. Die Stadt bietet beste Bedingungen für exzellente Grundlagenforschung, anwendungsbezogene Erprobung und den industriellen Einsatz neuer Technologien“, erläutert Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher. Wirtschaftssenator Michael Westhagemann beschreibt die Bedeutung dieser neuen Technologien: „Das disruptive Veränderungspotential von Quantencomputing ist mit der Entwicklung digitaler Computer in den 1970er-Jahren oder der künstlichen Intelligenz zu Beginn des 21. Jahrhunderts vergleichbar.“
Unternehmen bauen in Teilprojekten einen Quantencomputer-Prototypen
Ende 2023 soll in einem ersten Teilprojekt ein Demonstrator mit zehn Ionischen-Qubits aufgebaut werden. Daran beteiligen sich NXP Semiconductors Germany aus Hamburg, Eleqtron aus Siegen sowie Parity Quantum Computing Germany aus München. Mit einem modularen, skalierbaren Bau von prototypischen Quantencomputern mit mindestens 50 Qubits befassen sich zwei weitere Teilprojekte von Universal Quantum Deutschland (Düsseldorf) sowie dem Konsortium aus Qudora Technologies (Braunschweig) und NXP Semiconductors Hamburg. Die beteiligten Unternehmen sind zusätzlich mit einer modularen Entwicklung eines Quantencomputer-Prototypen beauftragt. Technische Lösungen sowie Soft- und Hardware sollen ebenfalls von der TU Hamburg beigesteuert werden.
nj/sb