„Auch in diesem Jahr versprechen die durch den Elbkulturfonds geförderten Projekte spannende künstlerische Auseinandersetzungen mit Themen, die aktuell ganz oben auf der gesellschaftlichen Agenda stehen“, erklärt Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien. „Mittels partizipativer Formate schaffen die Projekte Räume für Kunstschaffende und Publikum, um Teilhabe, Austausch und Vernetzung in die Tat umzusetzen und uns neue Perspektiven auf Themen zu ermöglichen.“ Mit rund 126.000 Euro wurde etwa das Projekt „How low can we go“ von Lea Connert gefördert, das auf einem dystopischen Kreuzfahrtschiff künstlerische Reflexionen menschlicher Reaktionen auf die Klimakrise zusammenbringt. 92.500 Euro gehen an das „Black Writers Book Festival Hamburg“ von Millicent Adjei. Die dreitägige Veranstaltung gibt schwarzen Autor:innen aus Hamburg, Deutschland, Europa sowie Afrika eine Plattform, um ihre Literatur zu lesen, über afrikanische sowie afro-diasporische Literatur zu diskutieren und strukturelle Ungleichheiten innerhalb der Buchbranche zu thematisieren. Auf den Verein fluxus zielt „Diversity Check Ost-West“ von Nina Reiprich ab. Sich für eine diverse, pluralistische und demokratische Gesellschaft einsetzend stellt der Verein Fragen nach veränderten Ästhetiken und neuen Kulturpraxen an der Schnittstelle von politischem Aktivismus und Kunst.
Vielfalt, Antidiskriminierung und Klimaschutz künstlerisch umsetzen: Für die Förderung durch den Elbkulturfonds 2024 wählte die Fachjury Projekte von Einzelkünstler:innen und künstlerischen Gruppen aus, die aktuelle Themen aufgreifen. Die Behörde für Kultur und Medien stellt für sieben Projekte insgesamt 500.000 Euro zur Verfügung. Diese Projekte sind dabei.
Künstlerische Auseinandersetzungen mit aktuellen gesellschaftlichen Themen
Elbkulturfonds 2024: von Folklore und Rassismus bis zu Endometriose
Das im Böverstpark in Hamburg-Lurup stattfindende Zirkusfestival Lurupina von Andree Wenzel nimmt sich dem Thema „Folklore und Rassismus“ im Kontext der von Zirkus und Bewegungskunst anhaltenden Diskriminierung von Sinti:zze und Rom:nja an. Außerdem wird das interdisziplinäre Ausstellungsprojekt „Food, Art & Activism: Nourishing Ourselves and Each Other” von Björn Lux unterstützt. Werke und Stimmen ausgewählter Künstler:innen, Aktivist:innen, Autor:innen, Kollektive sowie Kulturakteur:innen aus Afrika und Diaspora werden hier nach Hamburg eingeladen, um sich ästhetisch, investigativ, anthropologisch und sozialpolitisch mit Essen, Nahrung, Ökologie, Landwirtschaft und kollektiver Ressourcennutzung aus einer global-südlichen Perspektive auseinanderzusetzen. Dem Thema Endometriose nimmt sich das Fotoprojekt „Endoschwestern“ von Andrea Lang an. Es macht auf eine chronische Krankheit aufmerksam, von der jede zehnte Frau betroffen ist. Sabrina Dehati hingegen macht mit ihrem „bunker lab“ das historische Synthesizer-Studio des Uebel&Gefährlich für Künstler:innen zugänglich und etabliert eine Mischung aus Musikproduktion und innovativen Konzertformaten in Hamburg.
mm/sb