Metropolregion

Gründungsschub für Startups in der Metropolregion

2. Mai 2022
Als neuer Partner des StartUp SH entwickelt die FH Wedel einen Mikroabschluss in Digital Entrepreneurship

Innovationen wagen, Arbeitsplätze schaffen – um ein attraktives Gründungsklima im hochschulnahen Umfeld zu gestalten, ist StartUp SH vor fünf Jahren als innovationsorientiertes Netzwerk mit 13 Partnern aus Schleswig-Holstein an den Start gegangen. Finanziert wurde das Projekt mit 6,9 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Inzwischen haben die Partner Bilanz gezogen und kommen auf 532 Gründungen und somit auf mehr als 100 hochschulnahe Gründungen pro Projektjahr. Dank dieses Erfolgs wird das Projekt weitergeführt. Für die nächsten anderthalb Jahre seien 2,7 Millionen Euro aus Mitteln der Förderinitiative der EU-Kommission REACT zugesagt und seit Anfang des Jahres neue Partner an Bord – darunter die FH Wedel in der Metropolregion Hamburg.

Die staatlich anerkannte private Hochschule bietet zwölf Bachelor- und acht Master-Studiengänge in Wirtschaft, Technik und Informatik an, die interdisziplinär ausgerichtet gerade digitale Gründungen ermöglichen. Damit passt die FH Wedel bestens zu den Zielen, die sich StartUp SH für die nächste Projektphase gesetzt hat: Mehr Gründungen im digitalen Bereich zu generieren, aber auch grünen Gründungen den Weg zu ebnen und generell die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Gründungs- und Innovationskraft zu überwinden.

Health-Check und Abschluss in Digital Entrepreneurship

„Insgesamt wird es 18 Teilprojekte zur Förderung der Gründungskultur geben, zwei davon verantwortet die FH Wedel“, erklärt Jan-Paul Lüdtke, Professor für E-Commerce and Digital Marketing an der FH Wedel. Das eine Projekt nennt der Professor, selbst Gründer und als Business Angel aktiv, ‚Digital Health-Check für Startups‘. „Wir entwickeln einen standardisierten Ansatz, um das geplante Geschäftsmodell auf Herz und Nieren zu prüfen. Je nach Gründer-Gesundheit bieten wir Tipps und Ratschläge, um die Konstitution weiter zu stärken.“

Im zweiten Projekt arbeitet die FH Wedel zusammen mit opencampus.sh und der Fachhochschule Kiel an einer speziellen Weiterbildung für Gründer*innen. „Das wird ein Mikroabschluss in Digital Entrepreneurship. Dabei versuchen wir, unsere Hochschulinhalte in verdauliche Wissensportionen zu übertragen, die angehende Gründer*innen beispielsweise in wöchentlichen Häppchen genießen können.“

Jan-Paul Lüdtke, Professor für E-Commerce and Digital Marketing

KI-Startups: Extrem hohe Überlebenswahrscheinlichkeit

Das entsprechende Wissen für digitale Gründungsideen sei ja bereits vorhanden, betont Lüdtke, der auch Leiter des Studiengangs E-Commerce ist. „Wir orientieren uns stark an der Wirtschaft und schauen, wie sich aus beruflichen Anforderungen innovative Studiengänge konzipieren lassen. So entstanden zuletzt etwa Computer Games Technology oder Data Science & Artificial Intelligence. Inhalte also, die in ein attraktives Gründungsumfeld führen.

So bescheinigt eine Studie des ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim KI-Startups eine extrem hohe Überlebenswahrscheinlichkeit sowie hohe Innovationspotenziale und positive Auswirkungen auf Produktivität und wirtschaftliches Wachstum. Auch Absolvent*innen des Bachelor-Studiengangs im Spieleumfeld haben gute Zukunftschancen – immerhin ist Hamburg nach Berlin Deutschlands wichtigster Games-Standort.

FH Wedel in Schleswig-Holstein

FH Wedel als Mittler zwischen den Regionen

Mit ihrem Standort in der Metropolregion Hamburg, im Westen direkt vor den Toren Hamburgs, übernehme die FH Wedel im StartUp SH zudem ein Stück weit die Rolle eines Botschafters, der in beide Bundesländer wirkt. „Wir kennen sowohl die Akteure in Hamburg als auch in Schleswig-Holstein, und so werden wir etwa gefragt, ob wir eine Art Safari nach Hamburg organisieren können, mit Besuchen bei Startups oder Investoren. Andererseits sind für die Hamburger Kontakte etwa in die medizinische Hochschule Lübeck interessant“, so Lüdtke. Als Projektverantwortlicher für die EXIST-Vorhaben – die FH Wedel wird als Gründerhochschule durch das Programm EXIST-Potentiale gefördert – kennt sich der Professor zudem gut mit Fördermöglichkeiten für angehende Gründer aus, angefangen bei Bundesmitteln über die verschiedenen Angebote Hamburgs und Schleswig-Holsteins. „2020 haben wir unsere hochschuleigene Gründungsberatung Startup Bridge gegründet und gehören zu den Initiatoren des Startup Port, ein Verbundprojekt aus sieben Hochschulpartnern der Metropolregion Hamburg, das ebenfalls 2020 an den Start gegangen ist.“

Gründung Startup Port 2020

Erfolgreiche Ausgründungen

Die vielfältige Gründerunterstützung wirke, so Lüdtke: „Seit 2009 haben wir 34 Gründungen gezählt, die 187 Arbeitsplätze geschaffen haben.“ Zu den erfolgreichen Ausgründungen zählen etwa Immojoin, die mit ihrer Idee, Immobilien-Angebote der relevanten Portale und Webseiten auf einer Integrationsplattform zusammenzuführen, den Campus Pitch des Hamburg Innovation Summit (HHIS) 2021 gewonnen haben.

Aber auch Eyefactive, ein Anbieter für interaktive MultiTouch Screen Lösungen oder Female Lights, die ein Gleichstellungstool für Unternehmen entwickelt haben, gehören dazu.
ys/kk

Preisverleihung: Professor Jan-Paul Lüdtke, Lisa Liesbeth Ohlow, Professor Eike Harms Präsident der FH Wedel

Quellen und weitere Informationen

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