Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan nannte das Projekt einen „Leuchtturm auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Energiewirtschaft.“ Ziel sei es, mehr Strom aus erneuerbaren Energien in das Netz aufzunehmen und die Abschaltung von Windkraftanlagen bei Starkwind zu vermeiden. „Wir machen einen wichtigen Schritt in Richtung CO2-Reduzierung der Fernwärme, können den Einsatz von Kohle im Heizkraftwerk Wedel während der Restlaufzeit bis 2025 herunterfahren und wir reduzieren die Abregelung von Strom aus Windkraft.“ Durch den Einsatz der Anlage könnten pro Jahr bis zu 100.000 Tonnen CO2 eingespart werden.
Ein nächster Schritt auf dem Weg zur Umstellung von Hamburgs Wärmeerzeugung auf erneuerbare Energien: Auf dem Gelände des Kraftwerks Wedel soll künftig Windstrom in Fernwärme zum Heizen umgewandelt werden. Am 22. September begannen die Bauarbeiten für eine der größten Power-to-Heat-Anlagen Deutschlands. Die Anlage soll zum Einsatz kommen, wenn im Norden mehr Windstrom erzeugt wird, als über Stromleitungen abtransportiert werden kann. Ab Ende 2022 sollen so rund 27.000 Hamburger Haushalte klimaneutral von Wedel aus beheizt werden können.
Abschaltung von Windkraftanlagen soll vermieden werden
Bereits zweite Power-to-Heat-Anlage in Hamburg
Nach dem Prinzip eines Tauchsieders soll die Power-to-Heat Anlage künftig mittels Windstrom Wasser erwärmen, das dann in das Fernwärmenetz eingespeist wird. Die Investitionskosten in Höhe von 31,5 Millionen Euro übernimmt der Netzbetreiber 50 Hertz. Die Wedeler Power-to-Heat-Anlage ist die zweite ihrer Art im Fernwärmenetz der Hansestadt. Bereits seit Ende 2018 wird im Hamburger Karolinenviertel überschüsssiger Windstrom in Wärme umgewandelt.
tn/sb