„Das FAMOUS-Projekt ist der nächste Schritt für die Elektromobilität in Hamburg“, erklärt Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard. Denn neben den Ladestationen im öffentlichen Raum soll auch der Aufbau im privaten Raum stärker vorangetrieben werden. „Durch das Teilen der Ladestationen mit anderen Nutzerinnen und Nutzern werden die Investitions- und Betriebskosten auf mehrere Schultern verteilt. Der einzelne Ladevorgang wird dadurch günstiger“, erklärt Leonhard weiter. Auch Unternehmen in Hamburg sollen davon als Anbieter:innen und Nutzer:innen profitieren können, um ihre Flotten weiter zu elektrifizieren. „Die Beteiligung von Busbetreibern, Carsharern und Ridesharern zeigt das Potenzial des FAMOUS-Projekts für die Mobilitätswende in unserer Stadt“, ergänzt Verkehrssenator Anjes Tjarks. „Zudem unterstützen wir so die Hamburger Taxibranche, die über das Projekt ebenso Zugang zu reservierbaren und damit verlässlich verfügbaren Ladestationen erhält.“
Betrieblich genutzte Ladestationen in Hamburg sollen wirtschaftlicher werden. In einem industriegeführten Forschungskonsortium wollen Partner:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Stadtverwaltung das Förderprojekt FAMOUS zum Ladestationssharing vorantreiben. Ziel ist die Entwicklung und Erprobung einer Software-Lösung zum Reservieren und Teilen von Ladestationen. Beim sogenannten Assetsharing sollen Eigentümer:innen ihre Ladestationen in einem reservierbaren Zeitfenster zur Nutzung anbieten können, wenn sie diese nicht selbst benötigen. Anwender:innen wiederum erhalten einen verlässlichen Zugang zu E-Zapfsäulen. Mit dem Geschäftsmodell sollen für alle Marktteilnehmer:innen Anreize zur Beteiligung am Ladestationssharing geschaffen werden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert das Projekt in den nächsten drei Jahren mit rund 3,6 Millionen Euro.
FAMOUS stärkt Mobilitätswende im privaten Bereich
Umstellung des Verkehrs auf elektrifizierte Antriebe fördern
Das Projekt soll eine flächendeckende Umstellung des Verkehrs auf elektrifizierte Antriebe fördern. Berücksichtigt werden sowohl B2B- als auch B2C-Anwendungsfälle, beispielsweise auf Betriebshöfen, Supermärkten, P+R-Anlagen, Busdepots und Carsharing-Parkplätzen. Darüber hinaus soll auch der Strombedarf im Netz prognostiziert und verbessert werden. Geleitet wird das Konsortium von Hysolutions. Stromnetz Hamburg soll die Lösung zum Reservieren und Teilen verantworten. Forschungen zur Nutzerakzeptanz und eine Marktanalyse zu Ladebedarfe von Mobilitätsdiensten übernehmen das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität. Von städtischer Seite unterstützen unter anderem die Wirtschafts- und Verkehrsbehörde das Vorhaben. Die Standortpartner:innen Hamburger Hochbahn AG, Moia und P+R-Betriebsgesellschaft wollen eigene Ladestationen zum Teilen anbieten, Miles Mobility und Moia sind zudem Nutzer:innen.
nj/mm