Als einer von 200 Leitautor*innen kuratierte Walter Leal das Kapitel, das sich mit Armut, Existenzgrundlagen und nachhaltiger Entwicklung befasst. Zudem arbeitete der HAW-Professor (Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg) an den Kapiteln über Klimawandel, Gesundheit und Afrika mit. „Einige der wichtigsten Erkenntnisse aus diesem Kapitel sind, dass der Klimawandel die Armut verschlimmert und die Ungleichheiten verschärft“, erläuterte Leal. Wenn Megatrends, wie Urbanisierung oder Migration, hinzukämen, werde diese Dynamik noch beschleunigt. „Die Auswirkungen des Klimawandels ließen sich deshalb nicht nur an den Ökosystemen und der biologischen Vielfalt festmachen. „Ebenso sind Ökosysteme bedroht und damit auch die Menschen und ihre diversen Gesellschaften, Kulturen und Siedlungen. Covid-19 hat die bestehende Ungleichheit noch verschärft“, betonte der Wissenschaftler.
„Der Klimawandel ist eine Bedrohung für das menschliche Wohlergehen und die Gesundheit des Planeten. Jede weitere Verzögerung bei konzertierten globalen Maßnahmen wird ein kurzes und sich schnell schließende Zeitfenster zur Sicherung einer lebenswerten Zukunft verpassen.“ So lautet der eindringliche Befund des Weltklimarats, der Ende Februar vorgestellt wurde. Dieser sechste sogenannte Sachstandsbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) wurde unter anderem federführend vom Hamburger Klimaforscher Prof. Dr. Dr. Walter Leal betreut.
Klimawandel bedroht Ökosysteme und Menschen
Zur Weltklimakonferenz in Glasgow im Herbst 2021 hatte er bereits das „Handbuch zum Management des Klimawandels – Forschung, Führung, Transformation“ mit insgesamt 600 Autor*innen herausgegeben, das Beispiele zur Anpassung an den Klimawandel aufzeigt.
Hamburg ist wichtiges Zentrum der weltweiten Klimaforschung
„Dass der Klimawandel menschengemacht ist und wir nicht mehr viel Zeit haben, unseren Planeten lebenswert zu halten, daran lässt die Wissenschaft keinen Zweifel“, erklärte Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank bei der Vorstellung des IPCC-Berichts. Hamburg sei ein wichtiges Zentrum der weltweiten Klimaforschung und habe einen wesentlichen Beitrag zu den veröffentlichten Erkenntnissen geleistet. „Ohne wissenschaftsbasierte Fakten ist ein effektiver Kampf gegen die Erderwärmung nicht möglich", so Fegebank weiter.
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