HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath resümierte zwei unbeständige Jahre in der Logistikbranche: „Die Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, Witterungseinflüsse, Bauarbeiten im Schienen- und Straßenverkehr und schließlich der Krieg in der Ukraine mit den daraus resultierenden Sanktionen gegen Russland – all dies wirkt sich massiv auf die globalen Lieferketten aus.“ So habe die HHLA das erste Halbjahr 2022 zwar erfolgreich abgeschlossen, allerdings stellen die Störungen in den Lieferketten das Unternehmen weiterhin vor große operative Herausforderungen. „Wir konzentrieren uns auch in diesen beunruhigenden Zeiten darauf, unsere auf Wachstum und Nachhaltigkeit ausgerichtete Strategie weiter entschlossen umzusetzen“, erklärt Titzrath weiter.
Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) zählt zu den führenden europäischen Logistikunternehmen. Am Mittwoch (10. August 2022) hat der Konzern seinen Halbjahresbericht vorgestellt. Demnach verzeichnete die HHLA im ersten Halbjahr 2022 eine positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung. So stiegen die Umsatzerlöse auf 779,5 Millionen Euro (Vorjahr: 709,2 Millionen Euro). Das entspricht einer Steigerung von knapp 10 Prozent. Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 11,9 Prozent auf 101,3 Millionen Euro. Laut HHLA übertraf das Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter mit 43,9 Millionen Euro den Vorjahreswert um 13,1 Prozent (Vorjahr: 38,8 Millionen Euro Euro).
HHLA: Störungen in den Lieferketten weiter herausfordernd
Umsatz im Segment „Container“ steigt um 9,6 Prozent
Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik konnte im ersten Halbjahr 2022 seinen Umsatz um 9,6 Prozent auf 761,9 Millionen Euro steigern. Dabei stieg das operative Ergebnis (EBIT) um 9,4 Prozent auf 91,7 Millionen Euro (Vorjahr: 83,8 Millionen Euro).
Der Umschlag im Segment „Container“ blieb mit rund 3,4 Millionen Standardcontainern (TEU) auf Vorjahresniveau. Dahingegen stieg das Umschlagsvolumen der drei Hamburger Containerterminals um 3,1 Prozent an, auf rund 3,2 Millionen TEU. Diese positive Entwicklung sei im Wesentlichen von einem Anstieg im Fahrtgebiet Fernost, insbesondere China, zurückzuführen, so die HHLA.
Insgesamt stieg der Umsatz im Segment „Container“ um 8,4 Prozent auf 438,8 Millionen Euro (404,9 Millionen Euro im Vorjahr). Ausschlaggebend für den Zuwachs seien Rückstaus in der Lieferkette und damit eine längere Verweildauer der Container in den Häfen. Dadurch ergab sich ein Anstieg der Lagergelderlöse in Hamburg sowie an den internationalen Terminals in Tallin und Triest. Das Betriebsergebnis (EBIT) konnte in diesem Segment dadurch um 26,6 Prozent auf 80,2 Millionen Euro steigen.
Intermodal-Transportaufkommen nahm im ersten Halbjahr 2022 zu
Im Segment „Intermodal“ erhöhte sich das Transportaufkommen um 2,2 Prozent auf 851 Tausend TEU. Der Umsatzerlöse lagen mit 281,6 Millionen Euro um 11,4 Prozent über dem Wert im ersten Halbjahr 2021 (252,9 Millionen Euro). Das Betriebsergebnis nahm um 7,1 Prozent ab und sank auf 42,8 Millionen Euro. Grund dafür seien erschwerte Rahmenbedingungen, wie steigende Energiekosten, Sturmschäden und Störungen der Lieferketten.
Ausblick 2022
Für den Teilkonzern Hafenlogistik rechnet die HHLA für das Geschäftsjahr 2022 mit einem „moderaten Umsatzanstieg“. Dahingegen werde für den Teilkonzern Immobilien bei Umsatz und EBIT ein „deutlicher Anstieg“ gegenüber dem Vorjahr für möglich gehalten. Auf Konzernebene werde unverändert mit einem „moderaten Umsatzanstieg“ und einem Betriebsergebnis (EBIT) in der Bandbreite von 175 bis 210 Millionen Euro (Vorjahr: 228 Millionen Euro) gerechnet.
Zur Steigerung der Produktivität und Erhöhung der Kapazität in den Segmenten Container und Intermodal seien für das Jahr 2022 auf Konzernebene Investitionen im Bereich von 300 bis 350 Millionen Euro geplant. Der Großteil davon soll auf den Teilkonzern Hafenlogistik entfallen, so die HHLA.
nj/sb