„Die Inspektion mit Drohnen wird zentraler Bestandteil in vielen Inspektionskonzepten“, so Michael Lange von TÜV Nord. Sowohl etablierte Wartungsunternehmen als auch innovative Startups setzen zunehmend auf diese Technologie, um Windkraftanlagen schnell und präzise zu inspizieren. Bisher fehlte demnach jedoch ein einheitlicher Standard zur Bewertung der Qualität dieser Verfahren. Diese Lücke wurde nun geschlossen: TÜV Nord hat ein Prüfungsverfahren entwickelt, das die internationale ISO-Norm berücksichtigt, die die Arbeit von Verifizierungs- und Validierungsstellen definiert. Ziel sei es, den Prozess von Drohneninspektionen zu optimieren und sicherer zu gestalten. „Auf Basis unseres Standards können wir auch Aussagen zu digitalen Optimierungstools, Mess-Systemen oder mechanischen Anbauten für Windenergieanlagen daraufhin überprüfen, ob sie plausibel und wahrheitsgemäß sind“, ergänzt Lange.
Windenenergie: Neuer Standard für Sicherheitsprüfung mit Drohnen
Hamburg treibt den Ausbau von Windenergie voran: Bis Ende 2027 plant die Stadt 0,5 Prozent der Landesfläche für den Bau von Windrädern zu reservieren. Um eine effiziente Sicherheitsprüfung dieser Anlagen zu gewährleisten, hat TÜV Nord einen neuen Standard für drohnengestützte Inspektionsverfahren entwickelt. Auf der Fachmesse Wind Energy erhielt die Deutsche Windtechnik als erstes Unternehmen die Verifizierung nach diesem Standard.
Meilenstein für den Einsatz von Drohnen in der Windenergie-Branche
TÜV Nord-Standard treibt Wartungsprozesse voran
Der neue TÜV Nord-Standard gewährleistet, dass drohnengestützte Inspektionsverfahren zuverlässige Ergebnisse liefern und potenzielle Schäden wie Risse, Erosion oder Vogelschläge rechtzeitig erkannt werden. Moderne Drohnensysteme übernehmen Inspektionsaufgaben, die demnach zuvor manuell durchgeführt werden mussten. Insbesondere bei der Untersuchung von Rotorblättern und Blitzschutzsystemen spiele diese Technologie eine Schlüsselrolle. Der neue Prüfansatz differenziert zwischen Validierung, die prüft, ob eine Technologie für den vorgesehenen Einsatz geeignet ist, und Verifizierung, die untersucht, ob das System die versprochenen Leistungen tatsächlich erbringt. Die Deutsche Windtechnik konnte nach erfolgreicher Validierung im Februar nun auch die offizielle Verifizierung abschließen.
Ausbau von Windenergie in Hamburg schreitet voran
Ein funktionierendes Prüfsystem ist entscheidend für die Entwicklung der Windenergie-Branche. Bis 2030 soll der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien in Deutschland verdoppelt werden. Hamburg verfolgt dabei ambitionierte Ziele. „Die Dekarbonisierung unserer Energieversorgung ist ein wichtiger Schlüssel, um der Klimakrise zu begegnen und Hamburg zukunftssicher aufzustellen. Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien sorgen wir für stabile und sozialverträgliche Energiekosten sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für die Unternehmen“, betont Anselm Sprandel, Staatsrat der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft. Laut aktuellen Informationen der Hamburger Umweltbehörde soll der Ausbau insbesondere in dünn besiedelten Stadtteilen wie Altengamme und Bergedorf vorangetrieben werden.
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