„Digitalisierung ist zu einem essenziellen Instrument der Medizin geworden, sie garantiert den schnellen Zugang zu relevanten Informationen, erhöht die Sicherheit und ist ein effektives Bindeglied zwischen den behandelnden Disziplinen und Berufsgruppen. Im UKE hatte sie schon sehr früh einen hohen Stellenwert, und wir verfolgen diesen Weg konsequent weiter“, erklärt Prof. Dr. Christian Gerloff, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKE. So werde derzeit an KI-basierten Assistenzsystemen gearbeitet, die zum Beispiel auf komplexe Zusammenhänge in Krankheitsverläufen hinweisen. „Ob KI-Anwendung für Arztbriefe, KI-gesteuerte Messgeräte zur Therapieoptimierung oder digitaler Operationssaal – künstliche Intelligenz kann die Arbeit der Ärztinnen, Ärzte und Pflegenden gewinnbringend ergänzen und erleichtern“, betont Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank, die sich kürzlich im UKE über Projekte zur Digitalisierung und der Entwicklung von KI-Anwendungen informierte.
Digitalisierung nimmt in der modernen Gesundheitsversorgung eine zentrale Rolle ein. Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) gilt hier als Vorreiter. Bereits 2009 führte es als erstes Klinikum in Europa eine flächendeckende elektronische Patient:innenakte ein. Diese Innovation bildet die Grundlage für zahlreiche weitere digitale Entwicklungen, die die Qualität und Effizienz der Gesundheitsversorgung nachhaltig verbessern sollen.
UKE setzt verstärkt auf künstliche Intelligenz
Fahrerloses Transportsystem, digitaler OP-Saal und „smart tools"
Mit der elektronischen Patient:innenakte können Ärzt:innen des UKE schnell und unkompliziert auf Informationen aus sieben Millionen medizinischer Datensätze zugreifen – eine der größten deutschsprachigen Sammlungen. Basierend darauf wurde am UKE erst kürzlich das KI-Sprachmodell „Argo Clinical Letters“ eingeführt, das Ärzt:innen bei der Erstellung von Entlassungsberichten unterstützen und die Versorgung der Patient:innen weiter verbessern soll. Entwickelt wurde es von der gemeinnützigen UKE-Tochtergesellschaft „Innovative Digitale Medizin“. Kliniknah und patientenzentriert entwickelt diese auf künstlicher Intelligenz basierende Anwendungen für den klinischen Alltag. Diese sollen auch Krankenhäusern und Forschungseinrichtungen über Hamburg hinaus zur Verfügung gestellt werden.
Weiteres Vorzeigeprojekt des UKE ist ein fahrerloses Transportsystem, das Waren für den Klinikbetrieb unterirdisch transportiert. Im digitalen Operationssaal kommen roboter-assistierte OP-Syteme zum Einsatz und per Telemedizin werden international Kolleg:innen bei komplexen Eingriffen unterstützt. Darüber hinaus entwickelt das Institut für Angewandte Medizininformatik des UKE eine Reihe von sogenannten „smart tools“ wie KI in Schirmmützen, Armbändern oder Uhren, welche die Therapie von Patient:innen mit neurodegenerativen Erkrankungen wie Morbus Parkinson verbessern sollen.
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