Die Studie, an der Wissenschaftler*innen des UKE sowie zahlreiche Partnereinrichtungen aus Freiburg, Heidelberg und den USA beteiligt waren, konnte bei fast 60 Prozent der rund 1.200 Covid-19-Patient*innen erhöhte Leberwerte nachweisen. Nur bei wenigen der Studienteilnehmer*innen waren schon zuvor Lebererkrankungen bekannt gewesen. Die Studienergebnisse zeigen zudem, dass sich durch eine Sars-Cov-2-Infektion die Zellprogramme der Leber verändern können, ähnlich wie zum Beispiel bei einer Hepatitis-Erkrankung. Langfristige Folgen seien demnach nicht auszuschließen: „Diese Ergebnisse unterstreichen erneut, wie vielfältig die potenziellen Schädigungsmechanismen bei Covid-19 sind. Es ist zu befürchten, dass wir in den kommenden Jahren und Jahrzehnten vermehrt Covid-19 Folgeerkrankungen in Organen wie Leber und Nieren sehen werden“, so Prof. Dr. Tobias B. Huber, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE.
mb/sb
Forscher*innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf identifizieren veränderte Zellprogramme und Folgeerkrankungen in Leber und Nieren
Dass es sich bei dem Sars-Cov-2-Erreger um ein Multiorganvirus handelt, das zahlreiche Organe, wie die Lunge, befällt, hatten Wissenschaftler*innen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) bereits im Mai 2020 festgestellt. Aktuelle Forschungen des Teams im Rahmen einer international durchgeführten Studie zeigen nun, dass Covid-19 auch direkt die Leber befällt und hier zu langfristigen Folgeerkrankungen führen kann. Die Studienergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Nature Metabolism veröffentlicht.