„Wenn neun von zehn Industrieunternehmen mobile Arbeit anbieten, dann haben die Arbeitgeber geliefert. Und auch viele Arbeitnehmer*innen würden liefern, wenn die Rahmenbedingungen dafür besser wären“, sagt Nico Fickinger, Hauptgeschäftsführer von Nordmetall und AGV Nord, und sieht hier vor allem in den Bereichen Digitalisierung und Bildung den Staat gefordert. Zum Zeitpunkt der Befragung konstatierte knapp die Hälfte (44 Prozent) der befragten Betriebe eine starke oder sehr starke Beeinträchtigung ihres Geschäftsbetriebs durch die Corona-Schutzmaßnahmen.
Zudem sei laut Umfrage nur etwa jeder dritte Arbeitsplatz in der norddeutschen Industrie für mobile Arbeit geeignet. Zwei Drittel (67 Prozent) der Beschäftigten auf solchen Arbeitsplätzen machen bereits von der Möglichkeit zu Homeoffice Gebrauch, insgesamt rund 24.500 Personen. 33 Prozent der Mitarbeiter*innen, also rund 11.900 Personen, nutzen laut Umfrage das Angebot derzeit nicht. Der Schwerpunkt liege hier bei kleineren Betrieben und bei Tätigkeiten wie Konstruktion, Logistik oder Fertigungssteuerung, die die Nähe zur Produktion brauchen. An der Umfrage nahmen 262 Betriebe mit mehr als 100.000 Beschäftigten in Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und dem nordwestlichen Niedersachsen teil.