„Durch die Förderung wird unsere teilchenphysikalische Forschung am Large Hadron Collider ganz erheblich unterstützt“, sagt Prof. Dr. Peter Schleper, der die Untersuchungen der Universität Hamburg am CERN leitet. Die Arbeitsgruppe der Universität wolle mithilfe der Förderung ihre Aktivitäten rund um das CMS-Experiment (Compact Muon Solenoid) am CERN fortsetzen, bei dem mit einen Teilchendetektor Kollisionen schwerer Atome untersucht sowie noch unbekannte Teilchen entdeckt werden sollen. Als bisher größte Erfolg des CMS-Experiments gilt die 2012 erfolgte Entdeckung des als „Gottesteilchen“ bekannt gewordenen Higgs-Teilchens, das zuvor im Standardmodell der Teilchenphysik vorhergesagt worden war.
Forschende aus Hamburg könnten bald neue Einblicke in die Welt der Elementarteilchen gewähren. Wie die Universität Hamburg Ende August bekannt gab, wird die Forschung zur experimentellen Teilchenphysik in den kommenden drei Jahren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 6,25 Millionen Euro gefördert. Vorgesehen seien die Mittel für Forschungsaktivitäten der Hamburger Wissenschaftler*innen am CERN, dem europäischen Zentrum für Teilchenphysik in Genf. Im Mittelpunkt stehe dabei die Untersuchung von Teilchenkollisionen am Large Hadron Collider, dem leistungsfähigsten Teilchenbeschleuniger der Welt (siehe Titelbild).
Hamburger Wissenschaftler*innen forschen am CERN
Universität Hamburg: auf der Suche neuen Erkenntnisse zur Teilchenphysik
„Wir wollen das Higgs-Teilchen genauer untersuchen und auch drängende Fragen zur Dunklen Materie angehen. Auf diesen Gebieten bieten die CMS-Daten faszinierende Möglichkeiten“, erklärt Prof. Johannes Haller vom Institut für Experimentalphysik der Universität Hamburg. Im kommenden Frühjahr beginne am Large Hadron Collider eine neue Datennahmeperiode, die besonders interessante Erkenntnisse zu den kleinsten Bausteinen der Materie gewähren könne. Zudem würden die Hamburger Wissenschaftler*innen bereits an der Entwicklung von Komponenten für den 2025 anstehenden Umbau des Large Hadron Colliders arbeiten, der die Leistungsfähigkeit des Teilchenbeschleunigers weiter erhöhen soll.
Die Beteiligung deutscher Forschender am CMS-Experiment fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen eines deutschlandweiten Forschungsschwerpunktes, an dem neben der Universität Hamburg auch das Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) sowie die RWTH Aachen, das Karlsruher Institut für Technologie und das CASUS-Institut in Görlitz beteiligt sind.
tn/sb