„Forschende, die sich wie ich mit der Geschichte Mesopotamiens beschäftigen, hat es immer frustriert, dass es so viele Keilschrifttafeln gibt, die sich über Jahrtausende erhalten haben und die wir trotzdem nicht lesen können“, so Prof. Dr. Cécile Michel, eine der Leiterinnen des Projekts . Mit dem neuen, transportablen Röntgengerät soll eine Vielzahl bisher unzugänglicher Quellen entziffert werden können. Bei der Geräteentwicklung entscheidend war es, einen mobilen und nicht wie üblich mehrere Tonnen schweren Tomographen zu entwickeln, erläutert Prof. Dr. Christian Schroer, Arbeitsgruppenleiter am Institut für Nanostruktur- und Festkörperphysik an der Universität Hamburg. Kaum ein Museum schicke seine Sammlung auf Reisen.
Auf den Spuren der Vergangenheit: Eine innovative Erfindung von Forschenden des Exzellenzclusters „Understanding Written Artefacts“ der Universität Hamburg (UHH) und des Deutschen Elektronen Synchrotrons (DESY) ermöglicht neue Einblicke in die Antike. Von Ton bedeckte Zeichen, im Inneren rund 4.000 Jahre alter Keilschrifttafeln, sollen durch die entwickelten mobilen Computertomographen lesbar gemacht werden. Vom 1. bis 9. Februar wird das Gerät im Pariser Louvre eingesetzt.
Mit mobilem Computertomographen neuen Zugang zu antiken Quellen gewinnen
Erster Einsatz im Louvre
Die beteiligten Wissenschaftler:innen setzen den mobilen Computertomographen zunächst im Louvre ein, um zwölf der rund 12.000 im Museum verfügbaren Keilschrifttafeln zu untersuchen und auf diese Weise neue Erkenntnisse über die Antike zu gewinnen. Im Fokus dabei steht, inwiefern sich Informationen auf dem äußeren Tonumschlag von denen im Inneren unterscheiden. Die meisten Tafeln für diese Untersuchung stammen aus der antiken Stadt Ur im heutigen Irak.
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