Luftfahrt

Zukunft der Luftfahrt: Sustainable Aero Lab gestartet

17. Februar 2021
Neues internationales Projekt in Hamburg soll nachhaltige Zukunftsthemen der Luftfahrt beschleunigen. Besonders Startups werden unterstützt

Die Auswirkungen des Klimawandels werden die Luftfahrtindustrie und ihre Geschäftsmodelle in den nächsten Jahrzehnten maßgeblich beeinflussen. Gleichzeitig bieten Herausforderungen wie diese auch Chancen, Bestehendes zu überdenken und neue Technologien sowie Geschäftsfelder zu erschließen. Hamburg, einer der größten Luftfahrtstandorte der Welt, will künftig mit dem neugegründeten Sustainable Aero Lab nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten für die Branche stärken und beschleunigen. Das Lab richtet sich an Startups und sucht Innovationsprojekte weltweit, die einen sichtbaren Beitrag zur Reduzierung des Fußabdrucks der Luftfahrt in der Umwelt leisten können, hieß es am Dienstag (16.2.) bei Vorstellung der Pläne auf der Landespressekonferenz im Hamburger Rathaus.

Treffen diverser Akteure der Luftfahrtbranche

Ziel sei es, Gründer*innen, Forscher*innen, Industrievertreter*innen und Investor*innen der Luftfahrtbranche zusammen zu führen. Das Lab solle so zu einem weltweit aktiven Treiber der Diskussion von nachhaltigen Technologien in der Luftfahrt werden, die Startup-Szene vorantreiben und die Position Hamburgs als Luftfahrtstandort stärken. Unter dem Motto „Think global, act local“ werde die gezielte Vernetzung unterschiedlicher Branchen gefördert, ganz im Sinne der Cross-Cluster-Strategie. „Der nachhaltige Wandel, vor dem die Luftfahrtindustrie steht, wird auch viele neue Chancen bringen. Um diese zu erschließen, benötigen wir mehr offenen Austausch und mehr Geschwindigkeit. Mit dem Sustainable Aero Lab rücken wir genau diese Punkte in den Fokus", erklärt Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann. 

Krise als Innovationstreiber in der Luftfahrt

Hamburg verfolge das Ziel, bei der Erschließung nachhaltiger Luftfahrttechnologien weltweit eine führende Rolle zu übernehmen, so Westhagemann. Wasserstoff als Antriebsenergie werde dabei ein zentrales Thema sein. Insgesamt wolle Hamburg dafür weitere 25 Millionen Euro investieren. Die Hansestadt vereint am Wirtschaftsstandort unter anderem die Branchenführer Airbus und Lufthansa Technik sowie das Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL) und das Luftfahrtcluster Hamburg Aviation. Die Corona-Krise, welche die Luftfahrtbranche besonders hart trifft, sieht Westhagemann beim Thema Innovationen ausnahmsweise als Vorteil: „Die Luftfahrt war in ihrer Geschichte stets dann am innovativsten, wenn globale Krisen herrschten", so der Wirtschaftssenator.

Startups werden von Mentor*innen unterstützt

Viermal jährlich soll das Sustainable Aero Lab in Live-Sessions junge Unternehmen mit erfahrenen Mentor*innen zusammenführen, in denen die Projekte Feedback auf konkrete Fragestellungen und Herausforderungen erhalten. Die erste Session steht im Februar vorerst virtuell auf der Agenda. Initiiert wurde das Sustainable Aero Lab vom Hamburger Unternehmen Density Ventures, das im Rahmen des Projekts mit Hamburg Aviation und dem Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung zusammenarbeitet. Das Lab wird zudem durch die Behörde für Wirtschaft und Innovation unterstützt und durch die Innovations- und Förderbank Hamburg (IFB Hamburg) gefördert. Informationen zur Bewerbung für die erste Staffel des Programms finden sich auf der Webseite des Sustainable Aero Lab.

Handelskammer begrüßt die Pläne

„Eine nachhaltige, innovative Luftfahrtindustrie ist ein wesentliches Ziel unserer Standortstrategie ‚Hamburg 2040‘, denn nur mit Innovation werden wir die Krise überwinden. Nicht erst seit der Corona-Pandemie steht dieser Sektor unter großem Veränderungsdruck, insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeit", so Wilfried Baur, Vizepräses der Handelskammer Hamburg in einer Stellungnahme. Mit dem Sustainable Aero Lab als Inkubator und den anderen Modulen der ‚Task Force Luftfahrt‘ seien gute Voraussetzungen geschaffen, damit Hamburg weiterhin einer der Top-Luftfahrtstandorte der Welt bleiben könne. "Jetzt kommt es darauf an, dass die Pläne des Hamburger Senats und des Luftfahrt-Clusters eine dynamische Entwicklung in der Branche entfachen und der Luftfahrtstandort Hamburg global Trends setzt“, so Baur weiter.
tn/sb/kk

Quellen und weitere Informationen

IFB Hamburg

Als Förderbank der Stadt Hamburg unterstützt die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) die Wohnraum- und Wirtschaftsentwicklung sowie den Umweltschutz und Innovationsvorhaben. Wenn es um das Thema Förderung geht, ist die IFB Hamburg die zentrale Anlaufstelle für Privatpersonen, Unternehmen sowie Institutionen in Hamburg – und berät zu allen Förderangeboten der Stadt Hamburg, des Bundes und der EU. Mehr Informationen: www.ifbhh.de

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