Startups

5 Fragen an ... das Hamburger Startup Jondi & Moon

24. März 2022
Jovanka Backhus und Randi Kittlitz über die Gründung von Jondi & Moon und das Thema nachhaltige Müllreduktion als Geschäftsidee

Von Einweg-Rasierern über Tampons bis zu Shampoo-Flaschen aus Plastik: Der Kosmetikbereich ist voll von diversen Umweltsündern. Jovanka Backhus und Randi Kittlitz setzen mit ihrem Startup Jondi & Moon auf eine nachfüllbare Zahnpasta, die umweltfreundlich, sozial und fair sein soll. Das Gründerduo hat zusammen an der Universität Hamburg studiert.

Hamburg News: Wie ist eure Geschäftsidee entstanden?

Jovanka Backhus und Randi Kittlitz: Die Idee zu Jondi & Moon ist in der Uni entstanden. Wir haben uns während unseres Studiums der Sozialökonomie an der Uni Hamburg kennengelernt und dort gemeinsam das Seminar „Building A Start Up“ belegt. Schnell war klar, dass wir uns für die Umwelt einsetzen wollten – insbesondere wollten wir Verpackung einsparen. Nach einer Analyse der verschiedenen Alltagsprodukte fiel die Wahl auf die Zahncreme und wir machten uns dran, eine Alternative zu entwickeln. So wurde aus einer Seminararbeit nach und nach Realität.

Hamburg News: Wie habt ihr gegründet und wer hat euch unterstützt und gefördert?

Backhus und Kittlitz: Bereits zu Beginn hat die Universität Hamburg, insbesondere die Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, uns bei unserem Vorhaben unterstützt – angefangen von der freien Labornutzung bis hin zu Probe-Pitches vor unserem Professor. Eine beyourpilot-Gründungsberaterin hat uns notwendiges Know-how hinsichtlich der Gründung vermittelt und uns bei unserer erfolgreichen Bewerbung zum EXIST-Stipendium unterstützt, welches der finanzielle Startschuss für unsere Gründung im März 2021 war.

Randi Kittlitz und Jovanka Backhus

Hamburg News: Was waren die größten Hürden auf dem Weg zur Gründung?

Backhus und Kittlitz: Die größten Hürden waren mit Sicherheit die emotionalen Tiefpunkte. Auch wenn wir zwei ein starkes und harmonisches Team sind, haben wir auf unserem Weg auch mit Freund*innen gearbeitet, was nicht immer geklappt hat und uns ordentlich Lehrgeld gekostet hat. Außerdem war eine Gründung während der Pandemie aus verschiedensten Gründen für uns schwierig: Verzögerte Lieferzeiten und Lieferengpässe von Materialien und Rohstoffen, einsames Arbeiten mit wenig Netzwerkmöglichkeiten, viele Personalausfälle bei Produktionsfirmen und natürlich die generellen Sorgen um diese Thematik.

Hamburg News: Wo seht ihr euch in fünf Jahren?

Backhus und Kittlitz: In erster Linie sind wir in fünf Jahren hoffentlich gesund, ausgeglichen und stehen hinter dem, was wir machen. Außerdem haben wir es mit unseren Produkten in viele Badezimmer geschafft und gemeinsam mit unseren Kund*innen viel Plastik einsparen können. Generell möchten wir in den kommenden Jahren das Thema Kreislaufwirtschaft weiter in den Vordergrund bringen und vorne dabei sein bei neuen, nachhaltigen Materialien und Verpackungsmöglichkeiten.

Hamburg News: Welche wichtige Empfehlung oder welchen Tipp würdet ihr Gründer*innen mit auf den Weg geben?

Backhus und Kittlitz: Unsere Empfehlung ist sich in Geduld zu üben. Es ist normal, dass Sachen schiefgehen, geändert werden müssen und sich verzögern. Man sollte hier nicht gleich die Motivation verlieren, denn diese Änderungen sind nicht immer schlecht. Außerdem definieren wir uns nicht primär als Gründerinnen, sondern verfolgen die Vision unserer Firma. Es gibt hier keinen einen richtigen Weg Sachen anzugehen, man sollte sich nicht zu sehr mit anderen vergleichen. Außerdem ist es für uns wichtig, uns als Personen nicht aus dem Blick zu verlieren – sowohl innerhalb des Teams als auch als Mensch außerhalb der Firma. Wir sind Freundin, Partnerin, Tochter und vieles mehr. Natürlich ist uns Jondi & Moon sehr wichtig, aber andere Sachen auch und für die sollte auch Zeit sein.

Das Interview führte Charles Sinn, Koordinator Content Management bei Hamburg Innovation, in Kooperation mit den Hamburg News.

tn/sb/kk

Quellen und weitere Informationen

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