Es ist somit ein ausgesprochen passender Start ins Musical-Geschehen 2021. „Wir sind sehr stolz mit Footloose nach 16 Monaten Lockdown die erste Musical-Premiere zu feiern“, betont Thomas Gehle, Theaterdirektor des First Stage Theaters und Chef der Stage School Hamburg. „Das Stück strahlt eine große Lebenslust aus, gepaart mit Leidenschaft und dem Optimismus, Dinge ändern zu können. Da hätten wir kaum eine bessere Wahl für unseren Neustart treffen können.“ Das Premierenpublikum scheint seiner Meinung zu sein. Obwohl das Theater, gemäß der Pandemiebedingungen, nur ein Drittel der 280 Plätze besetzten darf, sprechen Jubelrufe und begeisterter Applaus für einen überaus erfolgreichen Abend.
„Dance your way to freedom“, heißt es auf den Flyern, die von der Bühne des First Stage Theaters am 11. August ins Publikum fliegen. Schluss mit dem Tanzverbot, fordern die Jugendlichen im Musical Footloose. Und was keineswegs als Pandemie-Stück geplant war – der Lockdown verhinderte die Premiere im vergangenen Jahr – beschreibt nun mit großer Aktualität das Lebensgefühl heutiger Jugendlicher in Corona-Zeiten, endlich wieder ohne Beschränkungen feiern zu wollen.
Footloose: erste Musical-Premiere nach 16 Monaten
Volles Haus dank 2G-Regel?
Die 2G-Regel könnte dem First Stage und anderen Theatern nun eine volle Auslastung ermöglichen. Das sogenannte 2G-Optionsmodell sieht eine „Verdreifachung der Personenzahlgrenzen“ vor, wenn die Besucher*innen geimpft oder genesen sind. Doch das Modell ist problematisch. Theater-Karten werden oft viele Monate im Voraus verkauft, im Nachhinein die Bedingungen zu ändern ist schwierig. So will auch Gehle vorerst am bisherigen Modell festhalten. „Dabei brauchen wir dringend Lockerungen, um mittelfristig wirtschaftlich überleben zu können. Doch die müssen für alle Beteiligten praktikabel sein“, betont er. Somit rechnet Gehle auch für die nächsten First-Stage-Premiere „Die große Weihnachtsshow“am 9. November wieder mit einem nur zu einem Drittel besetzten Haus.
Weitere Stage-Entertainment-Premieren: Wicked und Die Eiskönigin
Bereits am 5. September hebt sich der Vorhang für Wicked im Stage Theater Neue Flora, eine Neuinszenierung des bekannten Broadway-Musicals. Das Fantasy-Stück erzählt die Geschichte der beiden gegensätzlichen Hexen Elphaba und Glinda und ihrer fantastischen Reise durch das Zauberreich von Oz. Ab dem 2. Oktober brüllt der König der Löwen wieder im Stage Theater im Hafen und nur eine gute Woche später, am 10. Oktober, ist das Tina Turner-Musical auf der Bühne im Operettenhaus auf St. Pauli wieder zu erleben. Am 10. November feiert dann das Disney-Musical Die Eiskönigin im Theater an der Elbe Premiere und lässt auf gute Einnahmen hoffen. Die Filmvorlage war jedenfalls überaus erfolgreich. „Die Eiskönigin – völlig unverfroren" gehört zu den erfolgreichsten Animationsfilmen weltweit, wurde jedoch von ihrem Nachfolger „Die Eiskönigin 2“ noch übertroffen. So spielte der Besuch von rund 6,5 Millionen Filmfans mehr als 53 Millionen Euro in Deutschlands Kinokassen.
Harry-Potter-Premiere am 5. Dezember im Mehr! Theater
Auch der Kinoerfolg der Harry-Potter-Filmreihe kann sich sehen lassen. Mit einem weltweiten Einspielergebnis in Höhe von mehr als 1,34 Milliarden US-Dollar ist der letzte Teil – Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil II – die erfolgreichste Produktion der Fantasy-Reihe. Das Mehr! Theater stimmt nun an den Septemberwochenenden mit allen acht Filmen auf die große Premiere am 5. Dezember ein: Harry Potter und das verwunschene Kind. „Um das Harry-Potter-Filmerlebnis rund zu machen, gibt es ein magisches Rahmenprogramm, bei dem man neben den Filmen noch einiges mehr erleben kann“, verspricht Pressesprecherin Sarah Gorski. Besucher*innen können Harry-Potter-Quiz-Fragen beantworten und Fan-Pakete gewinnen. „Es werden auch einige der Darsteller*innen von Harry Potter und das verwunschene Kind vor Ort sein und wer zu den Filmevents im Harry-Potter-Kostüm erscheint, hat beim Verkleidungswettbewerb eine Chance, sich Tickets für die begehrten Voraufführungen des Theaterstücks Anfang Dezember zu sichern", so Gorski weiter.
ys/sb