Willkommen sind engagierte Menschen aus allen Branchen. Gerne sollen die Startups ihren Fokus auf Nachhaltigkeit legen. „Ob für Mobilität, Klimaschutz oder Landwirtschaft und Ernährung – Alle Ideen, die unsere Gesellschaft voranbringen, können hier entwickelt und umgesetzt werden“, sagt Sabine Winkler, Fachdienstleiterin für die Metropolregion, Innovation und Projekte im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Ein fertiger Businessplan ist zu Beginn nicht nötig. Denn das DeveLup soll den entsprechenden Rahmen bieten, um aus ersten Ideen, unterstützt durch Weiterbildungs- und Coachingangebote, ein tragbares Geschäftsmodell wachsen zu lassen. Auch das finanzielle Risiko ist mit einer Monatsmiete von 100 Euro pro Arbeitsplatz bis zur Gründung und danach 250 Euro eher gering. Diese überschaubaren Beiträge werden durch Unterstützung des Landkreises ermöglicht.
Kurze Wege, günstige Mieten und schnell im Grünen: Leben und arbeiten auf dem Land liegt nicht erst seit Pandemiezeiten im Trend. Nun lockt die Stadt Ludwigslust mitten in der Wald- und Seenlandschaft Mecklenburgs mit dem nagelneuen Startup- und Gründungszentrum DeveLup. Der Name setzt sich aus dem englischen Wort ‚development‘ und die Abkürzung des Landkreises ‚Lup‘ zusammen. Bis zu 30 Gründer:innen aus der Metropolregion Hamburg und auch darüber hinaus finden in dem lichtdurchfluteten Neubau auf einem ehemaligen Kasernengelände – inmitten eines modernen Campus mit mehreren Wohnungen, Geschäften und Behörden des Landkreises – ihren Platz zum Arbeiten. „Seit der Eröffnung im vergangenen Herbst steigt die Nachfrage stetig und wir freuen uns über jede Bewerbung“, sagt Berit Steinberg, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Südwestmecklenburg mbH.
Günstige Arbeitsplätze für nachhaltige Gründungsideen
Ausprobieren im Maker Space oder auf dem Feld
Dank einer modernen Ausstattung mit schnellem Glasfaser-Internet, Küche, Konferenzraum und höhenverstellbaren Schreibtischen können Gründer:innen direkt loslegen. Zudem lassen sich in einem eigenen „Maker Space“ mit Werkzeug und 3D-Drucker auch praktische Arbeiten umsetzen. Sollten sogar Versuche auf einem Acker oder in einer Werkshalle nötig werden, unterstützt das DeveLup-Team bei der Suche nach geeigneten Netzwerkpartner:innen. „Dafür verfolgen wir einen extrem flexiblen und agilen Ansatz. Mit den Ideen und Wünschen der Gründenden kann auch das Angebot von DeveLup weiter wachsen“, so Winkler. Kommt es zur Ausgründung aus dem DeveLup, hat es sich die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Südwestmecklenburg zur Aufgabe gemacht, bei der Suche nach geeigneten Büro- und Gewerbeflächen zu helfen.
Gute Anbindung und kurze Wege vor Ort
„Eine besonders gern gesehene Zielgruppe sind Menschen, die unseren Landkreis für eine Ausbildung verlassen haben und wieder zurückkommen wollen“, sagt Henrik Wegner, seit April Koordinator des Startup- und Gründungszentrums. Doch auch ohne Wurzeln im westlichen Mecklenburg ist eine Geschäftsgründung im Landkreis Ludwigslust-Parchim möglich. Mit eigenem ICE-Bahnhof auf der Strecke Hamburg-Berlin ist die kleine Stadt in gut einer Stunde aus den nahen Metropolen erreichbar. „Zudem bieten wir ein starkes Netzwerk sowie kurze und schnelle Wege in die Verwaltung – vom Bauamt bis zur Industrie- und Handelskammer“, betont Winkler einen wichtigen Vorteil gegenüber einer Großstadt.
Gründungszentrum DeveLup soll Innovationskraft in der Region stärken
„Das Gründerzentrum kann eine Keimzelle für innovative Arbeitsplätze in der Region werden“, sagte Reinhard Meyer, Landesminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern zur Eröffnung des DeveLup im September 2022. Ob es tatsächlich gelingt, genug findige Gründer:innen nach Ludwigslust zu locken, wird die Zeit zeigen. Denn das DeveLup steht im Wettbewerb mit anderen, jungen Gründungs- und Coworking-Initiativen in den benachbarten Kleinstädten, wie dem Technologie- und Gewerbezentrum Prignitz in Wittenberge sowie Perleberg und weiteren Startup-Initiativen in der Region. „Wir freuen uns, mit dem DeveLup diesen Trend zum Arbeiten im ländlichen Bereich stärken zu können“, betont Koordinator Wegner.
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