Startups

Dyssol Tec entwickelt digitalen Zwilling für Industrie-Software

25. Januar 2023
Hamburger Startup nutzt digitales Abbild, um Feststoffprozesse in der chemischen, pharmazeutischen und Lebensmittelindustrie zu optimieren

Mithilfe von digitalen Zwillingen können immer häufiger Produktionsprozesse optimiert werden, ohne in den laufenden Betrieb eingreifen zu müssen. Diese Technologie hat sich auch das Hamburger Startup Dyssol Tec zunutze gemacht. Die Gründer:innen, die am Institut für Feststoffverfahrenstechnik und Partikeltechnologie an der TU Hamburg aufeinandertrafen, haben eine Software zur Verbesserung von Feststoffprozessen in der chemischen und pharmazeutischen Industrie sowie in der Lebensmittelindustrie entwickelt. 

Hoher Bedarf an Fließschemasimulationen für die Industrie

Milchpulver, Löskaffee, Waschmittel oder Düngemittel zählen zu den Feststoffprodukten, deren Produktion durch die Software von Dyssol Tec optimiert werden soll. Konkret sollen so Ressourcen eingespart und die Qualität von Produkten gesteigert werden. Der digitale Zwilling bildet dabei eine sogenannte Fließschemasimulation ab, anhand derer probeweise bestimmte Änderungen im Prozess simuliert werden. Sophia Rothberg, Verfahrenstechnikerin und Mitgründerin von Dyssol Tec erklärt, warum die Software für Feststoffe neu ist: „60 bis 70 Prozent der chemischen Produktionsprozesse laufen mit Feststoffen ab. Trotzdem gibt es bislang vorwiegend Simulationsprogramme, die sich mit Flüssig-Gas-Prozessen beschäftigen.“

Dyssol Tec setzt auf Open Source und maßgeschneiderte Lösungen

Die Software des Startups könne als eine Modellbibliothek für Feststoffverfahren beschrieben werden, die als eine Art Baukastensystem funktioniere. Bereits 15 solcher Prozessmodelle seien integriert, weitere sollen folgen. Dysoll Tec kooperiert hier mit BASF und Evonik Industries. Mit einer Open-Source-Software sollen weitere Industriepartner überzeugt werden. „Das Basisprogramm soll auch weiterhin als Testversion kostenlos bleiben. Damit treiben wir auch die weitere Forschung in diesem Feld voran und teilen unsere Erkenntnisse mit anderen Wissenschaftlern“, sagt Rothberg. Potenziellen Partnern wolle das Startup Lizenzen anbieten: für eine erweiterte Version der Software, die genau auf das jeweilige Unternehmen abgestimmt ist.
nj/mm

Quellen und weitere Informationen

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