„Nachdem wir das neue S-Bahnnetz etabliert haben, gehen wir jetzt den nächsten entscheidenden Schritt: Mit der Volldigitalisierung der S-Bahn werden wir deutschlandweit das modernste System auf die Schiene bringen und zukunftsweisend aufstellen“, so Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks. Die Hamburger S-Bahn sei das am schnellsten wachsende Schienenverkehrsunternehmen in Deutschland. Bis 2030 soll die Zahl der Fahrgäste von 750.000 auf 1,1 Millionen Passagiere pro Tag steigen. Die Digitalisierung des Betriebs sei zentral, um diese Entwicklung zu bewältigen. Bei den neuen Zügen läuft der Prozess von Anfahren über Bremsen und Beschleunigung bis Halten automatisiert ab.
Die Digitalisierung der S-Bahn ebnet neue Wege in der Mobilitätswende: Bis 2030 soll in Hamburg als erste deutsche Stadt ein volldigitalisiertes S-Bahn-Netz entstehen. Der Senat will 285 Millionen Euro in das Projekt investieren; der Bund hat bereits Planungsmittel in der Höhe von 20 Millionen Euro für ein digitales Stellwerk beigesteuert. Ziele sind eine ausgebaute Kapazität, verbesserte Pünktlichkeit und mehr Effizienz.
Volldigitalisiertes S-Bahn-Netz für wachsenden Bedarf
Umfangreiche technische Aufrüstung
Seit 2022 fahren erste digitale Züge, über 80 weitere wurden bereits zur Aufrüstung beauftragt oder neu bestellt. Und auch die Digitalisierung der verbleibenden rund 170 noch nicht umgerüsteten Züge soll parallel zu den laufenden Investitionen für die Sanierung und Erweiterung der S-Bahnkorridore nach Harburg/Neugraben und Bergedorf erfolgen. Ein neues digitales Stellwerk soll ebenfalls bis 2030 die bisherigen Systeme in Altona und am Hauptbahnhof ersetzen. In Harburg soll zudem eine gesamte Strecke signalfrei mit dem European Train Control System (ETCS) ausgerüstet werden. Die moderne Steuerungs- und Kommunikationstechnik soll laut Angaben der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende, 30 Prozent mehr Züge auf denselben Gleisen ermöglichen.
Regionale Vorteile ausbauen
Auch Schleswig-Holstein und Niedersachsen sollen von der verbesserten Pünktlichkeit und Kapazität profitieren. Hamburg arbeitet eng mit den Nachbarländern zusammen, um die Digitalisierung gemeinsam voranzubringen. Zudem gehe die Digitalisierung mit Kostenvorteilen einher. So soll sich die Lebensdauer der digitalisierten Fahrzeuge um rund vier Jahre bis 2037 verlängern. Mit ausbleibenden Kosten für eine Neubeschaffung würde der Haushaltsplan bis 2038 zunächst um rund 400 Millionen Euro entlastet werden.
fw/sb