Doch auch dort, wo eine ausreichende Infrastruktur besteht, gibt es massive Wasserverluste. Dagegen will die Pydro GmbH etwas tun. Das Clean-Tech-Start-up mit Sitz in Hamburg und Rostock hat sich der Unterstützung von intelligenten und nachhaltigen Wassernetzwerken verschrieben. „Die Wasserverluste liegen weltweit im Schnitt bei über 30 % mit sehr unterschiedlicher Ausprägung“, weiß Geschäftsführer Thomas Clemens. Während in Deutschland ‚nur‘ 8 % des Wassers durch veraltete Rohrnetze, Rohrbrüche und -leckagen versickert, liege der Wert in Bulgarien bei 50 %. Um den Wasserdruck trotz schadhafter Rohre auf einem gleichbleibenden Niveau zu halten, ist zudem ein erheblicher Energieeinsatz notwendig – intakte Rohre sparen somit nicht nur Wasser sondern auch Energie. „Darum ist ein aktives Wasserverlustmanagement so wichtig“, betont Clemens. Die Voraussetzung: Ausreichend Daten.
Wasser ist ein wertvolles Gut. 2010 erklärten die Vereinten Nationen das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser zum Menschenrecht. Die Resolution sollte den Auf- und Ausbau von Wasserinfrastrukturen weltweit vorantreiben. Dennoch haben immer noch 1,6 Milliarden Menschen auf der Welt keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Wasserverluste liegen weltweit bei über 30 %
Intelligentes System erkennt Wasserverluste
Pydro – Gründer ist Mulundu Sichone, der zusammen mit Clemens und Miguel Linares das Startup leitet – hat dazu ein intelligentes System zur Datengenerierung entwickelt: Die Plug& Play-Sensorlösungen PT1, bestehend aus Sensoren sowie einer cloudbasierten Softwarelösung, erkennt Wasserverluste und kann zur Rohrbruch-Prävention beitragen. „Der PT1 ist ein Multi-Sensor, der Daten in verteilten Rohrnetzen misst und in einen Cloud Speicher sendet, wo die Daten analysiert werden“, erklärt Clemens. „Das Besondere ist, dass sich der PT1 über eine interne Turbine mit Energie versorgt und dadurch keinen Stromanschluss benötigt.“ Das PT1-Sensor-Netzwerk-System kommt bereits in Gelsenkirchen, Oslo und in der Schweiz zum Einsatz. „Geplant sind im Herbst Installationen in Deutschland, England, Australien, Schweiz, Frankreich und Spanien“, so Clemens. Bis 2025 will das Startup knapp 8.200 Systeme installiert haben – und damit einen echten Impact bei der Wasser- und Energieeinsparung erzielen. „Wir glauben, weltweit können durch diese Technologie 13.5 Milliarden Liter Wasser und 27 Millionen kWh Energie pro Tag eingespart werden, was zu einer deutlichen Reduktion von CO2 führen würde“, so Clemens.
Finanzierung durch Venture Capital
Wertvolle Starthilfe erhielt Pydro bei seiner Gründung 2016 durch das Startup-Dock der Technischen Universität Hamburg (TUHH). „Das Startup Dock hat uns maßgeblich geholfen aus unserer Idee ein Gründungskonzept zu entwickeln und die erste Finanzierung zu sichern“, betont Gründer Mulundu Sichone, der Maschinenbau an der TUHH und in Rostock studiert hat. Aktuell finanziert sich das Startup durch Venture Capital.
ys/kk