Umwelt

HAW-Forschende untersuchen ökologische Kriegsschäden in der Ukraine

20. Oktober 2022
Bundesstiftung Umwelt fördert Forschung der HAW Hamburg zu den Auswirkungen des Krieges auf die Ökosysteme der Ukraine mit 124.000 Euro

Wie wirkt sich der Krieg auf die Ökosysteme der Ukraine aus? – Das wollen Forscher:innen der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) herausfinden. Prof. Dr. Dr. Walter Leal koordiniert das Forschungsprojekt „Ukraine-Nature“ am Forschungs- und Transferzentrum Nachhaltigkeit und Klimaforschung (FTZ-NK). Durchgeführt wird das Projekt von der ukrainischen Wissenschaftlerin Dr. Maria Fedoruk. Dabei solle das Ausmaß der Kriegsschäden in Schutzgebieten der Ukraine überwacht und dokumentiert werden, um eine Grundlage für künftige Wiederherstellungsmaßnahmen zu liefern, heißt es vonseiten der HAW. Dafür wird das Projekt nun mit 124.000 Euro von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert.

Forschungsprojekt: Umweltzerstörung durch den Krieg bedroht Lebensräume

„Es gibt Anzeichen dafür, dass die Umweltzerstörung eine ausdrückliche militärische Taktik ist. Die militärischen Aktivitäten haben in einigen Gebieten Brände ausgelöst, die so groß sind, dass sie vom Weltraum aus zu sehen sind“, sagt Leal und erklärt, dass wichtige Bruthabitate für Vögel betroffen sein könnten. „Kriege zerstören Menschenleben und Lebensräume“, so Leal weiter. Die Folgen für die geschädigten Ökosysteme könnten seiner Einschätzung nach die nächsten Jahrzehnte anhalten. „Die Umwelt ist ein stilles Opfer des Konflikts“, resümiert Leal.

Naturschutzgebiete und natürliche Ressourcen sind betroffen

Mehr als ein Drittel der ukrainischen Naturschutzgebiete sei mittlerweile von russischen Militäroperationen betroffen, so die HAW. Darunter befinden sich Feuchtgebiete, Wälder und Steppen. Die Schutzgebiete seien über die ökologische Funktion hinaus wichtig für die Versorgung der Bevölkerung mit Produkten wie Getreide. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Ukraine-Nature“ sollen die Auswirkungen auf natürliche Ressourcen und Umwelt genau untersucht werden. Im Juli 2022 startete das Projekt, das bis Dezember 2023 läuft. Leal zählt zu den wichtigsten Klimaforscher:innen weltweit.
nj/sb

Quellen und weitere Informationen

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