So erhält nun auch das Homecoming Homeport-Festival am 4. Juli eine neue Heimat. Organisiert von Aufbruch Hamburg und Homeport by HPA wird dieses Mal auf dem Sonnendeck St. Pauli an den Hamburger Landungsbrücken gefeiert, informiert und präsentiert. Das Motto des diesjährigen Festivals lautet: „Deeptech X Future Ports“. „Statt Strandkörben wird es Pagoden geben. Hier veranstalten wir Diskussionsrunden und Tech-Sessions zu innovativen maritimen Lösungen aus den Bereichen mobile Sensorik, Automation, Robotik, AR, VR, Digital Twin oder 3D-Druck. Dazu wird es zahlreiche Use Cases zu erleben geben“, weiß Teichmann. Und nach wie vor verstehe sich der Homeport als Tech-Enabler für den Hafen der Zukunft, betont sie. „Wir schlagen eine Brücke zwischen Hafenwelt und Tech-Welt – und das über nationale Grenzen hinweg.“
Der Homeport hat Ende vergangenen Jahres seine Grenzen gesprengt und ist nun im ganzen Hafen zuhause. Gestartet Ende 2021 als rund 4.000 Quadratmeter großer Innovationscampus auf der südlichen Elbseite, um Raum für Testfahrten mit autonomen Fahrzeugen oder Start- und Landeplätze für Drohnen zu bieten, werden maritime Innovationen nun unter Realbedingungen auf dem gesamten, von der Hamburg Port Authority (HPA) verantworteten Gelände getestet. „Das bietet uns die Möglichkeit, noch gezielter auf die individuellen Bedarfe für Infrastruktur und Voraussetzungen beim Testen von Prototypen oder Pilotanwendungen einzugehen“, erläutert Stefanie Teichmann. „Wir können nun passgenau entscheiden, ob wir Ufer X oder Y anbieten – je nach Wassertiefe, Fährverkehr oder einem Steg als Zugang. Das gleiche gilt für die jeweils benötigten Landgegebenheiten: Wieviel Kilometer Freifläche werden benötigt, ist Beton als Bodenbelag gefragt oder lieber Schotter“, führt die HPA-Product & Operations Managerin aus.
Motto „Deeptech X Future Ports“
Internationale Kooperation: PIN
Entsprechend ist auch das diesjährige Prototyp- & Technologie-Festival international ausgerichtet – mit (Hafen)Gästen aus dem baltischen Raum, Antwerpen, Valencia oder Halifax, mit denen Hamburg enge Beziehungen pflegt. So wurde etwa im Oktober 2023 das Port Innovators Network (PIN) gegründet. Mit diesem globalen Netzwerk aus Hafen-Innovationszentren wollen die Gründungsmitglieder Homeport, Opentop aus Valenciaport und The Pier aus dem kanadischen Hafen Hallifax die Einführung von Innovationen im globalen Hafenökosystem fördern. Ziel ist die grenzübergreifende Vernetzung von Akteur:innen der Hafenwirtschaft, sowie Wissenstransfer und Wissensaustausch etwa über Projektergebnisse und Innovationserfahrungen, um die Adoptionen neuer Lösungen im Hafennetzwerk schneller skalieren zu können.
Renommierte Unternehmen und Einrichtungen beim Festival
„Um den internationalen Austausch weiter zu befördern, finden Präsentationen und Diskussionsrunden in englischer Sprache statt“, so Teichmann. Das Themenspektrum reicht dabei von der Sicherung resilienter Lieferketten oder Cyber Security in Häfen über autonome Systeme im maritimen und logistischen Sektor bis zu neuen Materialien in der Schifffahrt. „Für einen Rundgang hat sich Hamburgs Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard angekündigt. Sie wird sich persönlich mit verschiedenen Ausstellern austauschen“, freut sich Teichmann. Unter den Ausstellern sind renommierte Unternehmen und Einrichtungen, wie Lufthansa Industry Solutions, Kongsberg Maritime oder Fujitsu Technology Solutions, aber auch die Universität Hamburg oder das Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen (CML).
KI-Panel mit KI-Avatar Electra Dare
Und welche technologischen Entwicklungen treibt die Hamburger Hafenwirtschaft aktuell vor allem um? „Das ist einfach“, lacht Teichmann. „KI, KI, KI. Bei unserem KI-Panel wird auch der KI-Avatar Electra Dare auftreten und reale Use Cases präsentieren – von KI-Lösungen für den Büroalltag, über KI-gestützte Bilderkennung, um Schäden an Kaimauern zu identifizieren und zu bewerten bis zum Einsatz von Digitalen Zwillingen.“ Diese Technologie nutzt etwa das Projekt Smart Bridge. Dazu klont die HPA eines von Hamburgs Wahrzeichen, die Köhlbrandbrücke. Analoge und digitale Daten fließen zusammen, um eine ganzheitliche Zustandsinterpretation zu ermöglichen – und damit ein prädiktives und nachhaltiges Erhaltungsmanagement.
Roboterhund Spot als Bauwerksprüfer
Ein Datenlieferant für den Zustand der Köhlbrandbrücke ist Spot. Der Roboterhund, ausgestattet mit Laserscanner, Sensoren und einer hochauflösenden Kamera mit 30-fachem optischem Zoom, erkundet autonom die 3,8 Kilometer Hohlräume der Köhlbrandbrücke und sammelt Daten für die HPA-Bauwerksprüfer. Daraus erstellen seine menschlichen Kollegen ein detailliertes 3D-Modell, das sie ganz bequem über eine VR-Brille ansehen und auswerten können. Wer selbst immer schon mal die Köhlbrandbrücke virtuell erkunden wollte, hat nun beim Homecoming Homeport Festival Gelegenheit dazu. „Die HPA ist mit ihrer VR-Technologie vor Ort“, verspricht die HPA-Product & Operations Managerin.
ys/sb