Internationales Sommerfestival 2023 startet auf Kampnagel

„Dieses Festival gibt einen Ausblick auf die Zukunft der Bühnenkünste: hochpolitisch, gegenwartsdurchlässig und extrem unterhaltsam“, sagt Festivalleiter András Siebold. Dabei werden popkulturelle wie gesellschaftliche Themen auf der Bühne verhandelt. Das französische Choreografie-Trio (La) Horde eröffnet das Festival am 9. August gemeinsam mit dem Ballet national de Marseille. Die Weltpremiere von „Age of Content“ befasst sich mit Internet- und Popkultur. Ab dem 17. August präsentiert die österreichische Regisseurin Florentina Holzinger mit „Ophelia’s got Talent“ ein feministisches Theaterspektakel. Und auch außerhalb vom Kampnagel finden Deutschlandpremieren ihren Weg auf die Bühne. Die Wiener Theatergruppe Nesterval bespielt ab dem 10. August die Kakaospeicher-Halle in der HafenCity mit „Die Namenlosen – verfolgt in Hamburg“.

Hamburg wird 2024 zu einer der Host-Citys der UEFA Europameisterschaft. Zur Vorbereitung auf dieses Großereignis startet im Rahmen des internationalen Sommerfestivals ein thematisch passendes Kulturprogramm. „One Song“ der Performance-Künstlerin Miet Warlop wurde von der New York Times bereits zu einem der Stücke des Jahres erklärt. Zwischen Theater, Konzert und Performance bieten hier eine durchgedrehte Stadionsprecherin, ein Fanchor und eine Fußballmannschaft ab dem 10. August ein aberwitziges Sportstück dar. Auch in „Josse Jnr.“ steht Fußball im Mittelpunkt. Gleichzeitig werden Themen wie Fußball-Migration und Machtstrukturen behandelt. Die Uraufführung des autobiografischen Stücks findet ebenfalls am 10. August statt. Der ehemalige australisch-srilankische Fußballprofi und jetzige Theatermacher Ahilan Ratnamohan hat das Stück gemeinsam mit Belgiens Schauspielstar Josse de Pauwund und dem Regionalliga-Spieler Etuwe Bright Junior erarbeitet.

Neben Tanz, Theater und Performance stehen auch 37 Konzerte auf dem Programm des internationalen Sommerfestivals 2023. In der Elbphilharmonie gastieren dabei unter anderem der Godfather of Ethio-Jazz, Mulatu Astatke, Techno-Urgestein Jeff Mills aus Detroit und das Vokalensemble Graindelavoix. Auf Kampnagel spielen beispielsweise Marcos Valle oder das Sun Ra Arkestra. Darüber hinaus ist auch Bildende Kunst ein wichtiger Teil des Festivals. Der Digitalkünstler Jacolby Satterwhite stellt insgesamt drei Arbeiten in den Deichtorhallen und auf Kampnagel aus, und der libanesisch-amerikanische Künstler Walid Raad führt in einer besonderen Performance-Tour durch die Sammlung der Hamburger Kunsthalle.
nj/sb