„Insbesondere für die energieintensiven Industrien gibt es derzeit viele Herausforderungen. Wir sind gemeinsam der Auffassung, dass die anstehende Transformation nur im engen Zusammenwirken bewältigt werden kann“, sagt Hamburgs Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard. „Der Industrie kommt hierbei eine wichtige Rolle innerhalb der Gesamtgesellschaft zu, ohne die wir unsere Ziele etwa im Bereich der Emissionsreduktion ebenso wie dem Wandel der Arbeitswelt nicht werden erreichen können“, erklärt Leonhard weiter. Dabei stehen die Zukunftsentwicklung der Industrie mit „Guter Arbeit“ und der Transformation zur Klimaneutralität sowie gute Rahmenbedingungen für Unternehmen im Fokus. „Dazu gehören schnelle Genehmigungsverfahren bei Ansiedlungen, Erweiterungen und neuen Projekten, die Bereitstellung geeigneter Flächen und die Unterstützung bei der Ausbildung von Fachkräften“, ergänzt Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher.
Der Industriesektor ist für etwa vierzig Prozent der Umsätze in der Hamburger Wirtschaft verantwortlich. Jeder sechste abhängig Beschäftigte in Hamburg arbeitet in der Branche. Damit gilt Hamburg als größte Industriestadt Deutschlands. Der Hamburger Senat hat nun in Zusammenarbeit mit dem Industrieverband, der Handelskammer und Gewerkschaften einen „Masterplan Industrie“ vereinbart. In dem gemeinsamen Strategiepapier haben die Partner:innen industriepolitische Maßnahmen für die nächsten fünf Jahre festgelegt. Dadurch soll die Stärkung und Weiterentwicklung der Industrie vorangetrieben werden. Hintergrund sind transformative Herausforderungen der Branche wie Klimaschutz, Digitalisierung und der Wandel der Arbeitswelt. Ziel ist es, Hamburg als Modellregion für industrielle Wettbewerbsfähigkeit zu positionieren.
Zusammenarbeit für die Zukunftsentwicklung der Industrie
Handlungsfelder und Maßnahmen im „Masterplan Industrie“
Im „Masterplan Industrie 2023“ werden insgesamt fünf Handlungsfelder festgelegt: Flächen und Infrastruktur, Innovation und Digitalisierung, Klima, Energie und Umwelt, Arbeit, Bildung und Qualifizierung sowie Industrie und Gesellschaft. Die einzelnen Maßnahmen in den Handlungsfeldern wollen die Partner:innen gemeinsam umsetzen. Dazu gehören zum Beispiel die Bereithaltung von städtischen Gewerbe- und Industrieflächen, verstärkte Maßnahmen im Bereich Quantencomputing, Diversität und die Erhöhung des Frauenanteils sowie Studien zum Potenzial von Technologien zur Kohlendioxid-Nutzung. Außerdem soll eine Task Force Lösungsansätze für eine resiliente Industrie erarbeiten. So soll die Branche Krisen und Veränderungen standhalten können. In fünf Jahren sollen die Maßnahmen aus dem Masterplan überprüft und evaluiert werden.
nj/sb