„Wir sind stolz darauf, weltweit der erste Betreiber von Wasserstoffzügen im planmäßigen Personenverkehr zu sein“, sagt Christoph Grimm, Geschäftsführer der EVB. Möglich wird dieser Schritt mit dem in Salzgitter gefertigten Zugmodell Coradia iLint vom französischen Mobilitätskonzern Alstom. Elektro- statt Dieselmotoren treiben die 54 Meter langen Triebwagen mit jeweils 155 Sitzplätzen auf eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 140 Kilometern pro Stunde an. Brennstoffzellen auf dem Zugdach wandeln dazu Wasserstoff in elektrischen Strom um. Dabei reagiert das Gas mit dem Sauerstoff der Luft und als Abgas entsteht lediglich Wasserdampf. Der Verbrauch liegt dabei zwischen 200 bis 300 Gramm Wasserstoff pro Kilometer. So lässt sich unter hohem Druck von 350 bar in den ebenfalls auf dem Dach installierten Tanks genug Wasserstoff für eine Reichweite von mehr als 1.000 Kilometern speichern.
Diese große Reichweite konnten die Alstom-Ingenieur:innen erst Mitte September unter Beweis stellen. Ein Zug aus der im Elbe-Weser-Dreieck eingesetzten Flotte legte zwischen Bremervörde und München die Rekordstrecke von 1.175 Kilometern mit nur einer Wasserstoff-Tankfüllung zurück. „Mit dieser Fahrt haben wir einen weiteren Beweis dafür geliefert, dass unsere Wasserstoffzüge über alle Voraussetzungen verfügen, um Dieselfahrzeuge zu ersetzen“, sagt Henri Poupart-Lafarge, Vorstandsvorsitzender vom Alstom.