„Ohne ein stark erhöhtes Volumen an Kompensation müssen wir in sieben Jahren alle Treibhausemissionen vermieden haben, um das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen. Das werden wir nicht schaffen”, sagt Julian Kakarott, Geschäftsführer und Mitgründer von Carbon Stack.
Um die drohende Erderwärmung um mehr als 1,5 Grad noch stoppen zu können, muss der Ausstoß klimagefährdender Treibhausemissionen nach Angaben des Weltklimarats drastisch reduziert werden. Dennoch gelangen nach Schätzungen noch immer jede Sekunde etwa 1.337 Tonnen CO2 in die Atmosphäre. Zu den maßgeblichen Treibern gehören Städte und Unternehmen. Wo immer Emissionen unvermeidbar sind, versucht das Hamburger Tech-Startup Carbon Stack diese durch transparente Aufforstungsprogramme zu kompensieren. Die Gründer setzen dabei auf energieeffiziente Blockchain-Technologie, Remote Sensing, Umweltmodellierung sowie künstliche Intelligenz (KI). Kürzlich konnten das Startup dafür 500.000 Euro in einer Seed-Finanzierungsrunde einsammeln. Das frische Kapital stammt vom schwedischen Business Angel Per Liljenqvist.
Carbon Stack: Blockchain-Technologie soll Greenwashing verhindern
Das Technologie-Startup wirbt in Unternehmen um Vermeidung und Reduktion von Treibhausgasen. Wo dennoch CO2 entsteht, bieten die Gründer Aufforstungsprogramme in besonders bedrohten Waldbeständen an. So wurden nach Aussage der Gründer allein im Frühjahr 2022 insgesamt 45.000 Bäume im Harz und in Nordrhein-Westfalen gepflanzt. Aufforstungsflächen und CO2-Bindung ermittelt das Startup über Remote Sensing, also Erdoberflächen-Überwachung mittels Satellit und Umweltmodellierung. Mithilfe von künstlicher Intelligenz werden die Daten tiefgehend analysiert. Dabei soll die als fälschungssicher geltende Blockchain-Technologie die Kompensationsprogramme dokumentieren und so Greenwashing verhindern.
Seed-Finanzierung für Innovationsschub
Das innovative Geschäftsmodell überzeugte nun den Investor Per Liljenqvist, der Anfang August 500.000 Euro investierte. „Durch die Investition in unsere Technologie können wir Kompensationsmöglichkeiten schneller skalieren, genauer dokumentieren und neue Kunden gewinnen”, sagt Kakarott. Zuvor war das Startup bereits durch die High Innovation Tech-Förderung InnoRampUp der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB) unterstützt worden.
sh/sb