Immobilienwirtschaft

Hamburg will Baugenehmigungen beschleunigen

6. November 2024
Neuer Entwurf der Hamburgischen Bauordnung: Ab 2026 sollen Genehmigungsprozesse kürzer und das Bauen einfacher werden

Um bürokratische Hürden bei Neubauten und Umbauten abzubauen, hat der Hamburger Senat einen neuen Entwurf der Hamburgischen Bauordnung (HBauO) genehmigt. Ziel ist es, Genehmigungsverfahren sowohl für den Wohnungsbau als auch für gewerbliche Bauvorhaben zu beschleunigen und zu vereinfachen. Künftig könnten kleinere Wohngebäude ohne Baugenehmigungen errichtet werden. Die Neuregelung soll 2026 in Kraft treten.

Schnellere Baugenehmigungen sollen Zeit und Kosten sparen 

„Mit der Neufassung der Hamburgischen Bauordnung setzen wir viele Anregungen aus den Kammern und der Baubranche um und beschleunigen die Baugenehmigungsverfahren, damit wieder schneller gebaut wird“, erklärt Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen. Für kleinere Bauprojekte wie Einfamilien- oder Doppelhäuser, die im Rahmen eines qualifizierten Bebauungsplans errichtet werden, soll künftig eine Bauanzeige ausreichen.

Wärmepumpen, Ladestationen für E-Autos und Balkonkraftwerke könnten gänzlich genehmigungsfrei installiert werden. „Das spart den Menschen Zeit und Kosten,“ so Pein. Für größere Bauvorhaben ist weiterhin das vereinfachte Verfahren vorgesehen, das eine Bearbeitungsfrist von zwei Monaten vorsieht. Bei großen Gewerbeprojekten soll zudem die sogenannte Verfahrenskonzentration entfallen, wodurch Baugenehmigungen innerhalb von drei Monaten möglich werden sollen. Ein weiteres Novum fördert experimentelles Bauen. Es sieht vor, dass bei innovativen und kostengünstigen Bau- und Wohnformen von bestimmten Bauvorschriften abgewichen werden darf. 

Weitere Neuerungen im Überblick

Auch für bestehende Gebäude sind Anpassungen vorgesehen. Umnutzungen, wie etwa die Verwandlung von Büroflächen in Wohnraum, sollen durch gelockerte Anforderungen vereinfacht werden: Eigentümer:innen müssen Wände und Decken nicht mehr zwingend auf Neubaustandard bringen. Diese Maßnahmen sollen die Erhaltung und Umnutzung von Bestandsgebäuden attraktiver machen und die Ressourcenschonung fördern. Zudem forciert Hamburg neue Ansätze in der Mobilitätsplanung: Anstelle einer festen Vorgabe für Pkw-Stellplätze soll der Mobilitätsbedarf künftig individuell nach Standort und Nutzung bewertet werden. Dies könnte innerstädtischen Wohn- und Gewerbeprojekten zugutekommen und für eine moderne Verkehrsplanung sorgen.
fw/kk

Quellen und weitere Informationen

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