Mitgründer Jörg Land war bereits 2014 als Besucher auf der SXSW dabei. Doch 2015 sollte alles anders werden: “Meine Reise nach Texas wurde von der Behörde für Kultur und Medien und der Hamburg Kreativ Gesellschaft gefördert. Darüber hinaus saßen wir mit Sanja Stankovic, Co-Founderin der privaten Initiative Hamburg Startups, und Timo Wiesmann von der Interessengemeinschaft Hamburger Musikwirtschaft (IHM) zusammen, die uns dazu ermutigten, uns für den Startup-Wettbewerb auf der SXSW anzumelden. Als wir kurz vor Weihnachten 2014 die Ankündigung erhielten, dass wir nominiert worden waren, war das bereits ein riesen Ding für uns. Vor allem Hamburg Startups hat uns ungemein gepusht, ohne diese Unterstützung hätten wir das nicht geschafft.”
Vor drei Jahren wurde das Hamburger Startup Sonormed für das South by Southwest (SXSW) Accelerator Pitch Event in der Kategorie “Digital Health and Life Sciences Technologies” nominiert – und konnte den Wettbewerb für sich gewinnen. Der Gründerpreis gilt als einer der wichtigsten Startup-Preise der Welt. Die von dem Betriebswirt Jörg Land, dem Informatiker Matthias Lanz und Toningenieur Andreas Nötzel entwickelte App Tinnitracks setzt auf eine individuelle Musiktherapie zur Tinnitus-Behandlung. Jörg Land vertrat die innovative Idee in Austin und setzte sich gegen insgesamt neun Health-Konkurrenten aus den USA und aus Israeldurch. Die Digital- und Kreativmesse diente bereits als Sprungbrett für andere Startups, so hat hier z. B. bereits 2007 Twitter seinen Durchbruch gefeiert. Die Hamburg News sprachen mit Jörg Land über seine Erfahrungen bei der SXSW und darüber, wie es mit Tinnitracks seitdem weitergeht.
Tatkräftige Unterstützung von Hamburg Startups und IHM
Einer der wichtigsten Startup-Preise der Welt und 4.000 Dollar
So schaffte es der Tinnitracks-Mitgründer sich in mehreren Pitches und einer Frage-Antwort-Runde gegen neun andere Health-Startups durchzusetzen – trotz des kleinen Wettbewerbsnachteils, dem “Hamburger Understatement”, wie Jörg Land mit einem Schmunzeln anmerkt. Er erhielt den begehrten Gründerpreis und 4.000 Dollar. Dies bescherte Sonormed hunderte Presseveröffentlichungen. Auf die Frage, was der Sieg in Austin für den weiteren Werdegang von Tinnitracks bedeutete, antwortet Jörg Land: “Das war eine herausstechende Erfahrung, die wir heute noch feiern. Wir haben gezeigt, dass wir uns mit unserer Idee durchsetzen könnten, das war ein gutes Signal für größere Partner. Doch solch ein Erfolg schließt keine Verträge ab. Wir haben uns nicht darauf ausgeruht, sondern weitergemacht und nach vorn geschaut.” Diese Einstellung scheint sich bewährt zu haben, mittlerweile gilt Tinnitracks als digitales Medizinprodukt, das es bei vielen deutschen Krankenkassen auf Rezept gibt.
Mit Bedacht wachsen
Die nächsten Ziele von Tinnitracks haben die drei Gründer bereits klar vor Augen “Wir wollten weiterhin unseren Platz in der Gesundheitsversorgung finden, mit Bedacht wachsen und neue Produkte entwickeln”, erzählt Land. In diesem Jahr wird das Hamburger Startup nicht nach Austin reisen, doch für 2019 will es sich Jörg Land nicht nehmen lassen. Vielleicht sogar nur als Gast. Die Teilnehmer für das diesjährige SXSW Accelerator Pitch Event stehen bereits fest: Am 10. und 11. März 2018 werden insgesamt 50 junge Unternehmen in 10 verschiedenen Kategorien gegeneinander antreten. Als einziges deutsches Startup wird das Münchener eyecandylab mit einer Mixed-Reality-App für das Fernsehen antreten.
sb/kk