Ein zu geringes Gehalt (45 Prozent) und ein zu hohes Stresslevel (37 Prozent) sind ausschlaggebend für einen Jobwechsel der Generation 50+. Diese Gründe werden in einem ähnlichen Verhältnis auch von den jüngeren Generationen genannt. Allerdings kritisieren die über 50-jährigen Wechselwilligen mehr als die jüngeren die strategische Ausrichtung ihres Unternehmens (35 Prozent), ebenfalls 35 Prozent beanstanden eine schlechte Führung. „Gerade in Zeiten, in denen in fast allen Bereichen Arbeitskräfte fehlen, ist es für Unternehmen fatal, ausgerechnet ihre erfahrensten und oft auch langjährigsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verlieren. Denn sie nehmen auch viel Wissen und wichtige Kontakte mit“, erklärt Strombeck. Was können Unternehmen also tun, um für die ältere Generation ein attraktiver Arbeitgeber zu sein beziehungsweise zu bleiben?
Die Generation 50+ zählt mit etwa 12,2 Millionen Erwerbstätigen nach den 30- bis 49-jährigen zur zweitgrößten Altersgruppe der Beschäftigten. Allerdings würden ihre Bedürfnisse auf dem Arbeitsmarkt oft zugunsten der Jüngeren übersehen, so Petra von Strombeck, CEO der New Work Se. Das Job-Netzwerk Xing, ein Tochterunternehmen von New Work, hat zwei Forsa-Studien zur Jobwechselbereitschaft sowie zur Jobzufriedenheit unterschiedlicher Generationen ausgewertet. Demnach ist jede:r Fünfte der Generation 50+ (19 Prozent) offen für einen neuen Job. Die Jobwechselbereitschaft ist im Vergleich zu den jüngeren Generationen Z und Y zwar geringer, berge aber laut Xing trotzdem Sprengkraft im Arbeitsmarkt. Die Auswertung zeigt, worauf ältere Beschäftigte beim Job besonders achten.
Gründe für Jobwechsel: Geringes Gehalt und hohes Stresslevel
Sinnhaftigkeit im Job wichtiger als Gehalt
Bei der Auswahl eines potenziellen Arbeitgebers achten die Befragten der Generation 50+ mehr auf Sinnhaftigkeit (64 Prozent) als aufs Gehalt. Während das Geld für die jüngeren Generationen das wichtigste Kriterium ist (über 70 Prozent), stellt es bei den über 50-jährigen Beschäftigten nur für 58 Prozent einen Anreiz dar. Wichtiger als der Gen Z und Y ist den Älteren ein sinnerfüllender Job (64 Prozent) und ein nachhaltiges Handeln des Unternehmens (26 Prozent). Moderne Arbeitsformen spielen im Vergleich zu den jüngeren Generationen eine untergeordnete Rolle. Die Vier-Tage-Woche finden zwar auch 67 Prozent der Generation 50+ attraktiv, Homeoffice (41 Prozent), Remote-Work (36 Prozent) und Workation (14 Prozent) sind aber weniger gefragt. Viele Ältere seien "hoch qualifiziert, engagiert und loyal – und es wird Zeit, dass sie von ihren Arbeitgebern die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen“, resümiert Strombeck.
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