Besonders die Generation Y und die Millenials tendieren stark zu einem Jobwechsel. Fast die Hälfte der befragten Erwerbstätigen zwischen 30 und 39 Jahren ist „mental auf dem Sprung“; neun Prozent seien aktiv auf der Suche nach einem neuen Job. Für rund ein Drittel dieser Altersgruppe sind vor allem geringe Aufstiegschancen ausschlaggebend. In der Generation Z (18 bis 29 Jahre) ist die Offenheit für einen Jobwechsel (48 Prozent) ebenfalls hoch. 14 Prozent suchen aktiv nach einem neuen Angebot – mehr als doppelt so viele wie über alle Altersgruppen hinweg. Insgesamt ist damit jede:r Zehnte der 18- bis 39-jährigen Studienteilnehmer:innen aktiv auf Jobsuche. Vergleichsweise gering fällt die Wechselbereitschaft hingegen in der Generation 50+ aus. Weniger als ein Fünftel sind bereit für einen neuen Job und lediglich drei Prozent suchen konkret danach.
Die Wechselbereitschaft der Arbeitnehmer:innen im deutschsprachigen Raum bleibt hoch. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von Onlyfy, einer Tochtergesellschaft des Jobportals Xing. Etwa vier von zehn Befragten ist offen für einen Jobwechsel. Seit 2012 ist das der zweithöchste Wert. Besonders die Jüngeren sind auf dem Sprung. Frauen klagen oft über schlechte Führung und Stress, Männer geben häufig das Gehalt für Unzufriedenheit im Job an. Im Januar 2023 wurden für die Studie 4.724 Arbeitnehmer:innen aus Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz befragt. Forsa, im Auftrag von Onlyfy by Xing, betrachtet seit 2012 in einer Langzeitstudie die Entwicklungen im zeitlichen Verlauf.
Bereitschaft für Jobwechsel variiert nach Alter
Jüngere Generationen setzen andere Prioritäten und schauen positiv in berufliche Zukunft
„Unternehmen müssen sich darüber im Klaren sein, dass die nachrückenden Generationen agiler sind und andere Prioritäten haben, was ihr Leben und ihre Karriere angeht“, sagt Frank Hassler, verantwortlicher Vorstand für das Geschäftsfeld Recruiting und Employer Branding bei der Muttergesellschaft New Work SE. „Das Selbstbewusstsein der Erwerbstätigen hat sich verfestigt, Deutschlands Beschäftigte schauen positiv auf ihre berufliche Zukunft.“ Trotz wirtschaftlicher Krise und den Nachwirkungen der Corona-Pandemie bleibt der Wunsch nach einem Wechsel hoch und erreicht laut Xing den zweithöchsten Wert seit Beginn der Langzeitstudie (2019: 39 Prozent).
Mehr Geld, flexible Arbeitszeiten und gutes Führungsverhalten gewünscht
Nach den Gründen für einen potenziellen Jobwechsel gefragt, gibt etwa die Hälfte der Studienteilnehmer:innen und insbesondere die Männer (53 Prozent) ein zu geringes Gehalt an. 38 Prozent schätzen durch den Fachkräftemangel ihren Marktwert höher ein. Außerdem beklagen vor allem die Frauen einen schlechten Führungsstil (37 Prozent) sowie ein zu hohes Stresslevel (42 Prozent). Was sollte ein neuer Arbeitgeber also laut Umfrage bieten? In erster Linie mehr Geld, aber auch flexible Arbeitszeiten und gutes Führungsverhalten. Neu in den Top 5 von Jobsuchenden ist die Unternehmenskultur (60 Prozent), dicht gefolgt von persönlicher Sinnerfüllung. Darüber hinaus legt rund ein Fünftel der Studienteilnehmer:innen Wert auf nachhaltiges Handeln. Als zusätzliche Benefits wünschen sich fast drei Viertel der befragten Arbeitnehmer eine 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich, bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 82 Prozent.
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