Gastgewerbe

Neues Food Cluster soll Spitzenplatz in Europa einnehmen

17. Dezember 2024
„Made in Hamburg" in den internationalen Fokus rücken: Cluster-Geschäftsführer Sascha Taube gab erste Einblicke in seine Pläne

Hamburg hat ein neues Wirtschaftscluster. Am 2. September 2024 wurde das Food Cluster Hamburg offiziell gegründet, mit Sascha Taube als Geschäftsführer. Und der nahm bei der Auftaktveranstaltung im Hamburger Ding am 27. November Hamburgs Food-Community mit in einen Gedankenpalast, um die sechs Handlungsfelder des neuen Branchennetzwerks zu skizzieren. Natürlich ist sein Gedankenpalast – eine Methode, um Wissen dauerhaft im Gedächtnis zu verankern – eine Küche. Und so verknüpft Taube Aspekte, wie die Produktion zukunftsfähiger, innovativer Lebensmittel, die Kompetenz „Made in Hamburg" und den Aufbau eines Food Hubs Hamburg mit Kühlschrank, Herd und Küchentisch. „Von nun an werden Sie an das neue Food Cluster denken, wenn Sie in Ihre Küche kommen“, prophezeite Taube.

Top-10-Food-Cluster

Trägerverein des neuen Clusters, das sich die Vernetzung der zahlreichen Akteur:innen am Standort, aber auch die Stärkung der internationalen Sichtbarkeit Hamburgs als relevanten Food-Standort zum Ziel gesetzt hat, ist Foodactive. Das Netzwerk vertritt rund 160 Mitglieder der Foodbranche in der Metropolregion Hamburg und hält 44 Prozent am neuen Cluster. Mit weiteren fünf Prozent ist die Süderelbe AG beteiligt, die Stadt Hamburg ist mit 51 Prozent Hauptgesellschafterin – und hat hohe Erwartungen an Taube und sein Team. „Ich wünsche mir, dass unser neues Cluster zu einem der Top-10-Food-Cluster Europas wird“, erklärte Andreas Rieckhof, Staatsrat der Behörde für Wirtschaft und Innovation. Er betonte die Relevanz der Branche mit rund 4.500 Unternehmen und 123.000 Beschäftigten in der Metropolregion Hamburg sowie die Tradition der Elbmetropole in der Lebensmittelproduktion. Im Mittelalter galt die Stadt immerhin als Brauhaus der Hanse.

Cluster-Geschäftsführer Sascha Taube
Sascha Taube, Geschäftsführer des neuen Food-Clusters

Vielseitige Food-Szene

Auch heute hat Hamburg eine lebendige Craft-Beer- und Brauerei-Szene mit großen Marken wie Holsten oder Astra sowie engagierte Teams, die als Wildwuchs Brauwerk, Kehrwieder Kreativbrauerei oder Überquell Brauwerkstätten für Hamburgs Bierkultur stehen. Gerade das zeichne den Food-Standort Hamburg aus, sind sich Rieckhof und Taube einig: Die Vielzahl der Player – von der international agierenden Lebensmittelindustrie über kleine und mittlere Unternehmen bis zu innovativen Startups. Die Innovationskraft der Branche muss allerdings den Anforderungen der Novel-Food-Verordnung genügen. Denn der Herstellungsprozess neuartiger Lebensmittel, wie sie Hamburger Startups wie Bluu Seafood oder Infinite Roots entwickeln, ist in der EU zulassungspflichtig.

Runde Mondkuchen des Startups Supersüß, auf denen sich symbolische Schriftzeichen für „Langlebigkeit“ oder „Harmonie“ finden.
Runde Mondkuchen des Startups Supersüß, auf denen sich symbolische Schriftzeichen für Langlebigkeit oder Harmonie finden

Hamburger Food-Startups

Unterstützung bei ihrer Entwicklung erhalten gastronomische Food Startups in Hamburg in der HafenCity. So ist der Batch V des Foodlab-Accelerators ist im September 2024 gestartet. Das sechsmonatige Programm vermittelt Grundkenntnisse in wichtigen Gründungsbereichen wie Business Plan, Personal und Marketing und bietet die Möglichkeit, in einem einwöchigen Popup das frisch entwickelte Konzept einem Praxistest zu unterziehen. Erfolgs- und Mutmacherstories aus dem letzten Batch sind etwa die Ceviche Bar, die peruanische Küche schmackhaft machen möchte, oder Supersüß. Die optischen Kunstwerke der asiatischen Patisserie versprechen ein Geschmackserlebnis zwischen Kuchen, Eis und Bonbons und sind inzwischen in einem eigenen Café im Einkaufszentrum Perle Hamburg zu haben.

Food Innovation Camp in der Handelskammer Hamburg. Blick von oben auf Besucher
Food Innovation Camp in der Handelskammer Hamburg

Food-Termine 2025

Als fester Termin für Food-Startups hat sich das Food Innovation Camp (FIC) etabliert. Zur siebten Ausgabe im vergangenen Juni kamen über 1.300 Gäste in die Handelskammer Hamburg. Am 23. Juni 2025 geht der Branchentreff in seine nächste Runde. Top-Entscheider:innen aus Handel, Gastgewerbe, Food Service, Investment und Politik treffen auf bis zu 90 innovative Food-Startups. Talks, Panels und Workshops behandeln Themen, wie Finanzierung, Patente und Marketing. Auch ein weiteres Open Mouth Food Festival ist in Planung. Um Hamburg als kreativen Hotspot für Foodies zu etablieren, ging das Format 2023 an den Start und verzeichnete bei der fünftägigen Premiere rund 7.500 Besucher:innen. In den kommenden Jahren soll sich Open Mouth zum zentralen und übergreifenden Food Event Hamburgs entwickeln und dabei regionale Lösungsansätze der Metropolregion für globale ökologische und soziale Herausforderungen des Ernährungssystems vorantreiben – und die Lust für Food zelebrieren.
ys/mm/sb

Quellen und weitere Informationen

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