Die Generation X (rund 16,7 Millionen Menschen laut Statista) bildet die aktuell stärkste Gruppe am deutschen Arbeitsmarkt. Eine Generationen-Auswertung des Jobportals Xing charakterisiert sie als leistungsbereit, loyal, aber leicht frustriert. Nahezu 70 Prozent der befragten Teilnehmer:innen bezeichnen sich als motiviert bei der Arbeit, und zeigen damit mehr Engagement als jüngere Beschäftigte. 69 Prozent der Befragten haben auch nicht vor, den bzw. die Arbeitgeber:in zu wechseln – im Gegenteil. Jede:r zweite Umfrageteilnehmer:in beabsichtigt sogar bis zum Ruhestand zu bleiben. Trotzdem ist der Job nicht alles im Leben. Dass der Beruf eine Bereicherung für das eigene Leben darstellt, bejahen 61 Prozent – und damit weniger als die jüngeren Generationen und die Babyboomer. „Die Generation X setzt ihre Prioritäten klar, zwar sind sie leistungsfähig und wollen finanziell abgesichert sein, aber nicht um jeden Preis“, erklärt Julian Stahl, Arbeitsmarktexperte bei der New Work SE, dem Mutterkonzern von Onlyfy by Xing. „Stattdessen folgen sie dem Credo ‚Wir leben nicht, um zu arbeiten; wir arbeiten, um zu leben.‘“
Wie bewertet die Generation X, also die zwischen 1965 und 1980 Geborenen, ihre Arbeitswelt und was ist ihr beim Arbeitgeber bzw. bei der Arbeitgeberin wichtig? Darüber gibt eine Studie des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von Onlyfy by Xing Aufschluss. Über 3.000 sozialversicherungspflichtige Angestellte in Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz wurden dafür im Januar 2023 befragt.
Finanziell abgesichert, aber nicht um jeden Preis
Mehr Frust im Berufsalltag durch Corona-Pandemie
Jene Befragte, die vorhaben, den Job zu wechseln, wünschen sich mehr Gehalt (44 Prozent), leiden unter zu viel Stress (33 Prozent) oder vermissen Aufstiegschancen (25 Prozent). Aber auch Unzufriedenheit mit der direkten Führungskraft (33 Prozent) und der strategischen Ausrichtung des Unternehmens (32 Prozent) spielen eine wichtige Rolle bei den Überlegungen, sich eine:n andere:n Arbeitgeber:in zu suchen. Hoch im Kurs stehen dagegen ein guter Zusammenhalt zwischen den Kolleg:innen (73 Prozent), ein gutes Führungsverhalten (69 Prozent) sowie eine gute Unternehmenskultur (64 Prozent). Für mehr Frust im Berufsalltag hat die Corona-Pandemie gesorgt. Über die Hälfte der Umfrageteilnehmer:innen bemängelt den daraus resultierenden Personalmangel, die Verschlechterung interner Abstimmungsprozesse (36 Prozent) sowie weniger Teamverbundenheit (35 Prozent).
Was wünscht sich die Generation X?
Oftmals doppelt belastet durch die Betreuung eigener Kinder und der Pflege von Familienmitgliedern, wird mentale Gesundheit hoch bewertet. 39 Prozent honorieren deshalb am meisten, wenn der Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin Wert auf psychisches Wohlergehen bei den Mitarbeiter:innen legt. Sich eine längere Auszeit nehmen zu können, begrüßen ebenfalls 29 Prozent der befragten 43- bis 58-Jährigen, ebenso die Möglichkeit einer 4-Tage-Woche mit vollem Lohnausgleich (75 Prozent) und eine flexible Arbeitszeitgestaltung (72 Prozent).
mm/sb