„Bisherige kabellose Schrittmacher waren für diese Patientengruppe ungeeignet, da sie die Vorhofaktion nicht wahrnehmen konnten. Der nun von uns eingesetzte Schrittmacher kann bei Patientinnen und Patienten mit dieser Krankheit dafür sorgen, dass Vorhöfe und Herzkammern wieder koordiniert schlagen“, so Dr. Tobias Tönnis, Leiter des Device-Bereiches der Klink für Kardiologie des UKE. Der neue Herzschrittmacher sei nur so groß wie eine Vitamintablette und damit deutlich kleiner als herkömmliche Schrittmacher. Er könne deswegen minimalinvasiv direkt ins Herz implantiert werden und sei für die Patienten unsichtbar.
Ein Team des Universitären Herz- und Gefäßzentrums des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) hat als erste Klinik in Hamburg einer 23 Jahre alten Patientin den nach eigenen Angaben weltweit kleinsten kabellosen Herzschrittmacher mit Vorhofwahrnehmung eingesetzt. Der Herzschrittmacher wurde für die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einer speziellen Herzrhythmusstörung entwickelt.
Herzschrittmacher mit neuer Funktion
Normaler Herzryhthmus kann wieder hergestellt werden
Bei dieser speziellen Herzkrankheit ist die elektrische Reizleitung zwischen den Kammern des Herzens (Vorhöfe und Ventrikel) gestört. Schrittmacher, die verbreitetste Behandlungsmethode, tragen zur Wiederherstellung des normalen Herzrhythmus bei und lindern Symptome wie Kurzatmigkeit, Schwindel oder Ohnmacht, indem sie die elektrische Aktivität der Vorhöfe und Ventrikel koordinieren. Bisher haben Patient*innen einen Zweikammer-Schrittmacher erhalten, der in den oberen Brustraum unter die Haut unterhalb des Schlüsselbeins implantiert wird und mit dem Herzen anhand von dünnen Kabeln verbunden wird, so das UKE. Der neue Schrittmacher sei viel unauffälliger.
sm/kk