Sieben Prozent der Befragten planen einen Arbeitgeberwechsel, 30 Prozent könnten sich dies vorstellen, haben aber noch nichts Konkretes unternommen. Auf dem Sprung in neue Berufsperspektiven sind vor allem die 18- bis 29-jährigen (49 Prozent). Sie sind es auch, die sich am meisten (88 Prozent) darum sorgen, gekündigt werden zu können. Die Mehrheit der befragten Beschäftigten (62 Prozent der Männer und 60 Prozent der Frauen) will jedoch beim jetzigen Arbeitgeber bleiben, denn etwa zwei Drittel sind mit ihrer aktuellen Tätigkeit eher oder sehr zufrieden (67 Prozent).
Die Jobwechselbereitschaft verharrt bei Beschäftigten in Deutschland auf hohem Niveau. Das hat eine Studie des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Jobnetzwerks Xing ergeben. Demnach halten 37 Prozent der Befragten aktiv nach einem anderen Job Ausschau oder sind zumindest offen dafür. Im Zeitraum von 2012 und 2024 ist dies der zweithöchste gemessene Wert. Kaum jemand (94 Prozent) macht sich hingegen Sorgen, seinen Arbeitsplatz zu verlieren. Doch das Bedürfnis nach einem langfristig sicheren Job ist groß. Ein Comeback erlebt der Faktor Unternehmensstandort. Bei der Forsa-Online-Umfrage wurden 3.216 Arbeitnehmer:innen in Deutschland befragt sowie Beschäftigte in Österreich und der deutschsprachigen Schweiz.
18- bis 29-Jährige Beschäftigte besonders wechselbereit
Verdienst bei neuem Job am wichtigsten
Für all jene, die mit einem Jobwechsel liebäugeln, sind der Verdienst (73 Prozent), ein attraktiver Standort (65 Prozent), flexible Arbeitszeiten (64 Prozent), ein langfristig sicherer Job sowie gutes Führungsverhalten (je 62 Prozent) die wichtigsten Faktoren bei der Wahl eines potenziellen neuen Arbeitgebers. Ähnliche Gründe haben all jene, die bei ihrem Arbeitgeber bleiben wollen. „Dabei kommt es auf den richtigen Mix aus harten und weichen Faktoren an, also nicht nur ein angemessenes Gehalt bieten, sondern auch eine Kultur der Wertschätzung leben“, ist Thomas Kindler, Managing Director Xing, überzeugt.
Geringere Bedeutung von Remote Work
Danach gefragt, welche Aspekte bei der Auswahl eines neuen Arbeitgebers in ihrer Bedeutung in den vergangenen fünf Jahren gestiegen sind, antworteten 62 Prozent der Studienteilnehmer:innen: das Gehalt. Über die Hälfte (53 Prozent) fühlt sich angemessen bezahlt. Doch Inflation und steigende Lebenshaltungskosten befeuern die Gehaltsfrage. Von jenen, welche der Meinung sind, zu wenig Gehalt zu bekommen (43 Prozent), ist rund die Hälfte (51 Prozent) sehr oder eher bereit, für mehr Lohn den Arbeitgeber zu wechseln, vor allem die 18- bis 29-Jährigen (60 Prozent). Mehr Verantwortung und/oder Aufgaben zu übernehmen sei der zweithäufigste Grund (38 Prozent), warum sich Beschäftigte in Deutschland vorstellen könnten, den Job zu wechseln, dicht gefolgt von der Aussage, dass sich durch den Fachkräftemangel der eigene Stellenwert erhöht hat (34 Prozent). Was ein zukünftiger Arbeitgeber bieten sollte, ist bei 69 Prozent der Befragten in erster Linie ein langfristig sicherer Job. Auffallend ist, dass die Bedeutung von Remote Work gesunken ist. Lediglich 43 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen wünschen sich dies vom neuen Arbeitgeber.
mm/sb